Startseite » Rezensionen » Entrückt

Rezension Justin Doyle – Stella Maris

Entrückt

Justin Doyle und der RIAS Kammerchor greifen bei Vokalpolyfonie aus Spanien zu den Sternen und stellen ihr Spitzenniveau unter Beweis.

vonFrank Armbruster,

Zwar weiß man nicht, wie gut der Domchor von Sevilla im 16. Jahrhundert gesungen hat. Der Eindruck, den die Vokalmusik von Francisco Guerrero unter den Kuppeln der prächtigen Kathedrale von Sevilla auf die gläubigen Hörer gemacht hat, dürfte aber überwältigend gewesen sein. Es kann als Mirakel der Vokalpolyfonie gelten, wie, etwa in Guerreros fünfstimmiger Motette Ave virgo sanctissima, die strenge Regelhaftigkeit des Tonsatzes ein derart organisches, sich frei entfaltendes Stimmgeflecht evozieren kann, das in seiner kontemplativen Sinnlichkeit die Hörer einhüllt wie ein Echo der Ewigkeit. Besser, reiner singen als der RIAS Kammerchor kann man das wohl kaum, der auf dieser phänomenalen CD neben Werken Guerreros die Missa Ave Maris Stella von Guerreros Landsmann Tomás Luis de Victoria eingespielt hat. Wie bei Guerrero ist auch diese Musik von transzendenter Entrückung, vom RIAS Kammerchor unter der Leitung von Justin Doyle zum Niederknien schön gesungen.

Justin Doyle
Justin Doyle

Stella Maris
Werke von Victoria, Guerrero u. a.

RIAS Kammerchor, Justin Doyle (Leitung)
deutsche harmonia mundi

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige

Audio der Woche

100 Jahre „Tango Jalousie“: Neues Album am 14.9.

Jacob Gade erlangte 1925 weltweiten Ruhm mit nur einem Tango. Niklas Walentin und Nabil Shehata feiern das Erbe des Komponisten mit einem neuen Album.

Apple Music Button
jpc Logo
Amazon Logo

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!