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Rezension Matthias Goerne – Lieder

Kleine Fantasien

Bariton Matthias Goerne und Pianist Daniil Trifonov präsentieren überzeugend Lieder von Schumann bis Schostakowitsch mit ungewöhnlichen Tempi und samtig-dunklem Klang.

vonChristian Lahneck,

Daniil Trifonov ist nicht bange, auch Wege abseits des vordergründig Virtuosen einzuschlagen. Diesmal beweist er sich an der Seite von Matthias Goerne als Lied-Pianist, mit einem seltenen Programm: Werken von Berg, Schumann, Wolf, Schostakowitsch und Brahms. Gerade als Schumann-Interpret hat Trifonov im Konzert bereits herausragend mutige, individuelle Deutungen abgeliefert, hier nun zeigt er bei der „Dichterliebe“, dass er glänzend zwischen verträumt und überbordend zu vermitteln versteht. Auch Lieder können wie kleine Fantasien verstanden werden. Davon zeugen allein die teils auffallend langsamen Tempi. Goerne wiederum ist ein Interpret, der Experimenten gegenüber offen ist, und so bilden beide ein ungewöhnliches Duo, das spannende Einsichten liefert. Bei den Michelangelo-Liedern von Wolf und den „Vier ernsten Gesängen“ von Brahms kommt das samtig-dunkle Timbre Goernes voll zur Geltung.

Matthias Goerne
Matthias Goerne

Lieder
Berg: Vier Gesänge op. 2, Schumann: Dichterliebe op. 48, Wolf: Drei Michelangelo-Lieder, Schostakowitsch: Michelangelo-Suite op. 145, Brahms: Vier ernste Gesänge op. 121

Matthias Goerne (Bariton), Daniil Trifonov (Klavier)
Deutsche Grammophon

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