
Rezension Michael Fabiano – Verdi & Donizetti
Zärtlichkeit und Aufbegehren
Zärtlichkeit, Trotz und Aufbegehren durchmisst Michael Fabiano in durchgängig auf Glanz polierter Klarheit.
Zu seinen Bühnenpartnerinnen gehören von San Francisco bis Glyndebourne und Berlin die am meisten angesagten Primadonnen, und seine vokalen Mittel sind dementsprechend prachtvoll: Auf seinem ersten Album liefert der junge Amerikaner Michael Fabiano tenorales Kraft- und Betörungsmaterial aus den Jahren 1835 bis 1862. Einige Stücke erkennt man an der Melodie eher als an ihrem Titel. Fabiano singt sie alle mit weit strahlender Extrovertiertheit und pointiert kalkulierter Verve. Damit zeichnet er präzise Schattenrisse des schwedischen Königs Gustavo II, des frühen Christen Poliuto oder des Korsaren Corrado. Zärtlichkeit, Trotz und Aufbegehren durchmisst Fabiano in durchgängig auf Glanz polierter Klarheit, Schatten und menschliche Abgründe fehlen stellenweise. Enrique Mazzola und das London Philharmonic Orchestra umhüllen das in allen Tonlagen ausgeglichene, helle Timbre mit kühlender Brillanz.
Verdi/Donizetti
Verdi: Arien aus Luisa Miller, Rigoletto, Un ballo in maschera, La Forza del Destino, Ernani, I Due Foscari, Oberto & Il Corsaro
Donizetti: Arien aus Poliuto, Lucia di Lammermoor & Maria di Rohan
Michael Fabiano (Tenor), London Voices, London Philharmonic Orchestra, Enrique Mazzola (Leitung)
Pentatone
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