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Rezension Raphaela Gromes – Fortissima

Betörende Entdeckungen

Raphaela Gromes holt auf ihrer Anthologie „Fortissima“ Orchesterwerke und ­Kammermusik von Komponistinnen aus der Vergessenheit.

vonEcki Ramón Weber,

Da haben sich zwei gefunden: Cellistin Raphaela Gromes erforscht seit fünf Jahren das Repertoire von komponierenden Frauen. Auch ein Buch hat sie darüber verfasst. Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin wiederum spielt seit 2024 unter der Devise „Kein Konzert ohne Komponistin“. Beide haben sich für CD-Aufnahmen zusammengetan. Auf dem Programm: Beispielsweise das Cellokonzert der Fauré-Zeitgenossin Marie Jaëll, Musik voller Weite, Sehnsucht, Temperament. Und ein Werk der jüdischen Komponistin Maria Herz, in Köln geboren, später lebte sie in Großbritannien im Exil: Ihr Cellokonzert steht für eine spannende, emotionsgeladene Moderne. Musik aus unserer Zeit gibt es von der Britin Rebecca Dale: wuchtige, mitreißende Klangfresken. Die erste CD des Doppelalbums nimmt Kammermusik in den Fokus: etwa eine Sonate der hochtalentierten Schumann-Zeitgenossin Emilie Mayer und ein Stück von Luise Adolpha Le Beau aus der frühen Moderne mit praller Kantabilität und Spannkraft. Arrangements von Adele und P!ink weiten das Panorama. Dies alles wird betörend leidenschaftlich und sensibel dargeboten von Raphaela Gromes mit Duo-Partner Julian Riem, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und Dirigentin Anna Rakitina. Diese Einspielungen sind Meilensteine.

Raphaela Gromes
Raphaela Gromes

Fortissima
Werke von Bosmans, Yagling, Mayer, Bonis, Le Beau, Jaëll, Herz, Kuyper, Dale, Adele & P!INK

Raphaela Gromes (Violoncello), Julian Riem (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Anna Rakitina (Leitung)
Sony Classical

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