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Rezension Rolando Villazón & Xavier de Maistre

Intensive Emotionalität

Diese Liedbearbeitungen lateinamerikanischer Komponisten wirken authentisch, weil sich Rolando Villazón und Xavier de Maistre harmonisch ergänzen.

vonRoland H. Dippel,

Wie in Europa gestalteten auch die Komponisten Lateinamerikas einheimisches folkloristisches Material mit Mitteln der Kunstmusik. Zu diesen ursprünglich für Klavier komponierten Liedern passt die neue Umhüllung mit Harfe ausgezeichnet. Sie wirkt sogar authentisch, weil sich Xavier de Maistre und Rolando Villazón überraschend gut ergänzen. Die Harfe bringt ein fast improvisatorisch leichtes Schwelgen in die Kanzonen. Von Villazón hört man dazu Erde, Staub und verborgene Tränen. Der minimale Überdruck, seine vorsichtige Dosierung kehliger Töne und vor allem die runde, dabei nie exaltierte Diktion machen Villazóns Gestaltung packend. Das ist künstlerische Opposition zu Juan Diego Florez‘ geschliffenen „Sentimientos Latinos“ im Sonntagsanzug. Bei de Maistre und Villazón hört man die Beglückung, die Melancholie und die stille, aber intensive Emotionalität dieser Gesänge mit dunklem und rauem Glühen.

Rolando Villazón und Xavier de Maistre
Rolando Villazón und Xavier de Maistre

Serenata Latina
Werke von Aguirre, Nepumuceno, Souviron u. a.

Rolando Villazón (Tenor), Xavier de Maistre (Harfe)
Deutsche Grammophon

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