
Rezension vision string quartet – Memento
Gipfelwerke
Das vision string quartet geht diese Gipfelwerke von Schubert und Mendelssohn mit untrüglicher Tongebung an, tadellos in der Phrasierung.
Die vier lockigen Jünglinge des vision string quartet aus Berlin haben sich nach acht Jahren endlich an ihr erstes Album gewagt. Was konnte man erwarten? Eine verwegene Tour durch Klassik, Pop, Jazz, Rock, Zeitgenössisches? Überraschung: Sie haben sich für zwei klassische Signatur-Werke in Moll entschieden, nichts Auftrumpfendes, sondern Verinnerlichtes, Trauer, Klage, zorniger Einspruch – das Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ von Schubert und das Quartett Nr. 6 von Mendelssohn, eine Elegie auf den Tod seiner geliebten Schwester Fanny. Das vision string quartet geht diese Gipfelwerke mit untrüglicher Tongebung an, tadellos in der Phrasierung. Die Kontraste werden deutlich markiert, sogar mit Mut zu Extremen, schneidend an den dramatischen Stellen, zurückgenommen und dezent bei den fragilen Passagen. Die vier Musiker haben die Technik, die Imagination und Gestaltungsmittel dafür. Und den langen Atem für die Spannungsbögen. Bemerkenswertes Debüt.
© Tim Klöcker

vision string quartet
Memento
Schubert: Streichquartett Nr. 14 d-Moll D. 810 „Der Tod und das Mädchen“
Mendelssohn: Streichquartett Nr. 6 f-Moll op. 80
vision string quartet
Warner Classics
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