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concerti-Redaktion #athome: André Sperber

Musikalische Ausflüge

Volontär André Sperber #athome mit Brahms, Vivaldi, Tschaikowsky & Co.

vonAndré Sperber,

Willkommen in Hamburg! Studium fertig, jetzt geht’s hinaus in die Welt. Neuer Job, neue Stadt, neue Wohnung; endlich voll durchstarten – nichts da! Ausgangssperre ist angesagt. Meinen Einstieg ins Berufsleben hatte ich mir anders vorgestellt, ebenso meine Ankunft in der Hansestadt, aber mit Corona lässt sich nun mal nicht verhandeln. Immerhin gab es überhaupt einen Einstieg. So hießen mich meine neuen Kolleginnen und Kollegen eben virtuell, aber keinesfalls weniger herzlich willkommen.

In meiner neuen, nur halbeingerichteten Wohnung – auch das Umziehen wird durch die gegenwärtige Situation nicht gerade einfacher – benötige ich dringend ein paar musikalische Farbakzente; Corona soll nicht auch noch im provisorischen Homeoffice den Ton angeben. Unter strenger Einhaltung des #wirbleibenzuhause-Kodex unternehme ich, gewissermaßen als selbstgemachtes Willkommensgeschenk, meine erste fantasiereiche Rundfahrt auf Elbe und Alster, natürlich begleitet von den üppigen, harmonisch vollmundigen Tonschwallen von Nordlicht Johannes Brahms. Alle vier Sinfonien hintereinander, in diesem Fall kraftvoll eingespielt vom Leipziger Gewandhausorchester unter Riccardo Chailly, lassen schnell vergessen, wo man wirklich ist.

Ein bisschen versuche ich, dieses Prinzip der musikalischen Ausflüge in Zeiten des Reiseverbots für die nächsten Wochen der sozialen Isolation beizubehalten und die Musik als mein persönliches Vehikel zum Ausbruch aus den langsam näherkommenden vier Wänden zu nutzen. Mal führt ein leichter Vivaldi zu den Kanälen Venedigs, mal ruft Tschaikowsky mit Pathos aus den kühlen Weiten im Osten. Da kommt man viel rum, lernt Repertoire und Komponisten neu kennen, kann einfach von zu Hause aus geschlossene Grenzen überwinden.

Den einen „Insel-Soundtrack“ habe ich deshalb gar nicht. Für mich ist das Musikhören in dieser Zeit wie das Aufsuchen vertrauter oder auch das Erkunden neuer Orte. Es hilft, zumindest ein wenig, beim Warten auf den Tag, an dem wir uns endlich wieder frei bewegen können.

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