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Debütkonzert Deutsches Symphonie-Orchester Berlin

Tahitianischer Priester trifft lebende Marionette

Das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin stellt mit Tianyi Lu, Ionel Ungureanu und Mirabelle Kajenjeri drei Stars von morgen vor.

vonRedaktion,

Für junge Musikerinnen und Musiker ist es ein ganz besonderer Moment, in der Berliner Philharmonie aufzutreten und dabei auch im Radio gehört zu werden. Seit 1959 bietet die Konzertreihe „Debüt im Deutschlandfunk Kultur“ des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin – damals noch unter dem Titel „RIAS stellt vor“ – aufstrebenden Instrumentalisten diese Möglichkeit. Am 5. Juli stellt sich Ionel Ungureanu, Solo-Bratscher beim MDR-Sinfonieorchester, dem 2022 uraufgeführten Violakonzert des schwedischen Komponisten Anders Hillborg, ein Stück, das nach seinem furiosen Beginn vor allem Ruhe ausstrahlt und mit reizvollen Klangeffekten aufwartet.

Die 27-jährige französische Pianistin Mirabelle Kajenjeri schlägt mit einem Frühwerk Richard Strauss’ danach ganz andere Töne an. Der Romantiker hatte die Burleske für Klavier und Orchester in d-Moll seinem Mentor Hans von Bülow zugedacht, der die Uraufführung als Solist jedoch schroff ablehnte, weil er keine Lust verspürte, ein solch „widerhaariges“ Stück einzustudieren. Auch wenn Strauss das Werk später als jugendliche Brahmsschwärmerei abtat, entfacht es doch ein virtuoses Feuerwerk aufblitzender Farben und Temperamentsausbrüche, die begeistern.

Filigran aufgefächerte und flächig ausgebreitete Orchesterklänge bestimmen das Bild in Salina Fishers „Tupaia“, eine Hommage an den gleichnamigen polynesischen Seefahrer und tahitianischen Priester, der mit James Cook 1769 Neuseeland entdeckte. Neuseeland ist auch die Heimat von Dirigentin Tianyi Lu, die mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin zum Schluss die Puppen tanzen lässt – in Igor Strawinskys Ballettmusik „Petruschka“, in der eine Marionette zum Leben erwacht.

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