Sakermentsverfluchter Bub’, nit trocken hinterm Ohr und fuchtelt mit ’n Spadi!“, hätte Baron Ochs im „Rosenkavalier“ über Robin Ticciati geschimpft, wenn er ihn bei Proben erlebt hätte – lässig, fast kumpelhaft in Sportschuhen und Jeans. Nein, mit dem schwadronierenden Kapellmeistertypus alter Schule, dem mondänen, selbstverliebten Dirigiervirtuosen oder aufbrausenden Pulttyrannen, der mit autoritärem Lidschlag einfordert, hat der jungenhafte Chefdirigent des DSO nichts mehr zu tun. Und doch geht etwas Altmodisches von ihm aus. Kein Instagram, keine Messages, keine Cyberfriends. Ticciati liebt Bücher und die Auseinandersetzung mit Musik: „Je komplexer umso faszinierender. Das allzu leicht Errungene hat keinen großen Wert“, sagt er. Mit Klavierlegende Emanuel Ax und Brahms’ furiosem ersten Klavierkonzert sowie Rachmaninows melancholischer dritter Sinfonie geht er auf Tournee. „Es ist wichtig, in all die Gesichter der Musiker vor mir zu blicken, wenn sie musizieren. Nur so kann ich als Dirigent etwas von ihnen erfahren, sie psychologisch motivieren. Denn was wäre, wenn ich den Taktstock erhöbe und niemand würde gehorchen?“
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin auf Tournee
Auf Tour mit Brahms und Rachmaninow
Gemeinsam mit Pianist Emanuel Ax und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sucht Dirigent Robin Ticciati die Herausforderung.
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Das heutige Deutsche Symphonie-Orchester Berlin (DSO) ist nach dem Zweiten Weltkrieg kurz nach der Gründung des „Rundfunks im amerikanischen Sektors“ (RIAS) als RIAS-Symphonie-Orchester entstanden. Seine erste Umbenennung erfolgte 1956 in Radio-Symphonie-Orchester Berlin, 1993 erhielt das Orchester schließlich seinen heutigen Namen. Ein Grund…
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Robin Ticciati wird in London geboren und erhält zunächst eine Ausbildung als Violinist, Pianist und Schlagzeuger. Er spielt im National Youth Orchestra of Great Britain, bis er sich im Alter von 15 Jahren dem Dirigieren zuwendet. Zu seinen Mentoren und Förderern gehören…
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Termine
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Musiktheater
Poulenc: Dialogues des Carmélites
Olga Kulchynska (Blanche), Bogdan Volkov (Le Chevalier), Sylvie Brunet-Grupposo (Madame de Croissy), Maria Motolygina (Madame Lidoine), Julie Boulianne (Mère Marie), Michael Kraus (Le Marquis de la Force), Maria Nazarova (Soeur Constance), Robin Ticciati (Leitung), Magdalena Fuchsberger (Regie)
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Konzert
Avi Avital, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Giovanni Antonini
Bologne: Sinfonie Nr. 1 G-Dur, Hummel: Mandolinenkonzert G-Dur, J. S. Bach: Doppelkonzert c-Moll BWV 1060, Mozart: Sinfonie Nr. 41 C-Dur „Jupiter“
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Konzert
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt
Avi Avital (Mandoline), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Giovanni Antonini (Blockflöte & Leitung), Christian Schruff (Moderation)
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So., 07. Dezember 2025 20:00 Uhr
Philharmonie Berlin, BerlinKonzert
Jess Gillam, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Dalia Stasevska
Ravel: Boléro, Clayne: Glasslands, Dawson: Negro Folk Symphony
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Konzert
Igor Budinstein, Steven Isserlis, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Kent Nagano
Bruneau-Boulmier: Caida Ienta (UA), Debussy: Ibéria, R. Strauss: Don Quixote
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Konzert
Emanuel Ax, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Esa-Pekka Salonen
Ravel: Le Tombeau de Couperin, Hillborg: Klavierkonzert Nr. 2, Berlioz: Symphonie fantastique
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Konzert
Emanuel Ax, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Esa-Pekka Salonen
Ravel: Le Tombeau de Couperin, Hillborg: Klavierkonzert Nr. 2, Berlioz: Symphonie fantastique
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Konzert
Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Robin Ticciati (Leitung)
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Die Rundfunk Orchester und Chöre gGmbH Berlin (ROC) feiert dieses Jahr dreißigjähriges Jubiläum. Geschäftsführer Anselm Rose blickt zuversichtlich in die Zukunft – und hat allen Grund dazu.
Rezensionen
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Helmut Lachenmann lässt sich mit jedem Werk auf ein neues Abenteuer ein. Im November feiert der Meister der experimentellen Musik seinen 90. Geburtstag.
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Audio der Woche
Stimmungsvolle italienische Weihnachtmusik mit dem grandiosen Chor des Bayerischen Rundfunks
Auf seinem neuen Album präsentiert der Chor Weihnachtsmusik aus Italien. Darunter die „Lauda per la natività del Signore“ von Ottorino Respighi sowie sizilianische Weihnachtslieder in Bearbeitungen von Howard Arman, der auch als Dirigent dieser Aufnahme agiert.




