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Mitsingkonzert des WDR Rundfunkchors

Hier lassen Laiensänger alle Hemmungen fallen

Zu Haydns „Schöpfung“ in der Kölner Philharmonie darf nicht nur der WDR Rundfunkchor singen.

vonHelge Birkelbach,

43 Stimmen hat der WDR Rundfunkchor. Normalerweise. Bei der Aufführung von Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ werden es wesentlich mehr sein. „Singt dem Herren alle Stimmen! Dankt ihm alle seine Werke! Laßt zu Ehren seines Namens Lob im Wettgesang erschallen! “ Diese mitreißenden Worte im Schlusschor der deutschen Fassung des Librettos hat Simon Halsey wörtlich genommen. Halseys Mitsingkonzerte sind legendär. Seit 2020 ist der in London geborene Musiker Kreativdirektor für Chormusik beim WDR Rundfunkchor. In seiner Zeit als Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin kam er auf die Idee, die in England traditionelle Nähe von Profimusik und Amateurmusik auch in Deutschland auszuprobieren. „Nach anfänglicher Skepsis sorgte das erste Mitsingkonzert für so viel Freude und Begeisterung, dass wir es fortführten“, erinnert er sich. „Da es in Berlin so gut lief, zogen wir mit dem Mitsingkonzert auch in andere Städte und unternahmen damit internationale Reisen wie nach Ungarn, Italien oder Spanien.“ Voller Enthusiasmus spricht Halsey, der nach seinem Dirigierstudium in London von Sir Simon Rattle als Chorleiter nach Birmingham geholt wurde, von seiner „musikalischen Familie“, die auf der ganzen Welt die Mitsingkonzerte aus eigener Erfahrung kennt. Diese Erfahrung, als musikbegeisterter Laie in einer Probe gemeinsam ein Stück zu erarbeiten, den Dirigenten kennenzulernen und schließlich mit einem Profichor auf der Bühne zu stehen, sei unersetzbar. „In unserer heutigen Zeit brauchen wir diesen Einklang, den Kontakt miteinander, denselben Herzschlag!“

Mittendrin statt nur dabei

In Köln werden die Proben für die Laien am Mittwochabend und Samstagnachmittag vor der Aufführung stattfinden. Auf der Webseite des WDR Rundfunkchors kann man sich – gestaffelt nach Stimmlagen – anmelden. Bei der Aufführung sind dann die Blöcke A bis D der Kölner Philharmonie für die Laiensängerinnen und -sänger reserviert, während das Publikum auf den oberen Plätzen lauschen darf. Nicht nur optisch wird der Mega-Chor so zum Vermittler zwischen Bühne und Zuhörer. Den passenden Slogan könnte man sich von der Werbung eines TV-Sportsenders borgen: Mittendrin statt nur dabei!

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