Holzhausenkonzerte: Martin Stadtfeld
Durch innere Besinnung Hörgewohnheiten aufbrechen
Pianist Martin Stadtfeld betont mit eigenen Improvisationen den zyklischen Charakter von Frédéric Chopins Etüden.
© Andreas Zierhut/Sony Classical

Die Musik Bachs ist sein künstlerischer Ausgangspunkt: Martin Stadtfeld
Martin Stadtfeld kombiniert in seinen Solorecitals des Öfteren tradiertes Repertoire mit eigenen Stücken und bietet auf diese Weise dem Publikum ungeahnte Perspektiven auf bekannte Werke an. Im akustisch hervorragenden und mit lediglich 142 Plätzen auch vergleichsweise intimen Kammermusiksaal des Frankfurter Holzhausenschlösschens verbindet er Frédéric Chopins hochvirtuose 24 Etüden op. 10 und op. 25 mit zehn Improvisationen, die sich aus seiner jahrelangen Beschäftigung mit dem romantischen Komponisten ergeben haben. Letztere streut der 1980 in Koblenz geborene Pianist wie Zwischenspiele in den für Künstler und Zuhörer anspruchsvollen Reigen ein. Das kann immer wieder Momente des Durchatmens bescheren und auf das einstimmen, was in der nächsten Studie kommt. „Die Improvisationen sollen den zyklischen Charakter der 24 Etüden betonen, reflektieren und oftmals eine gewisse innere Besinnung erzeugen, die das Nachfolgende anders als gewohnt hören lässt“, erklärt Stadtfeld sein Konzept. Zum Beispiel mit der Idee im Ohr, einmal auf das Choralhafte zu achten, auf die aufgefächerten und harmonisch eingängigen Akkorde in der ersten und letzten Etüde – eine Hörweise, die Assoziationen mit einzelnen Präludien aus Johann Sebastian Bachs „Wohltemperierten Klavier“ wecken kann. Für den Starpianisten sind Chopins Etüden eine Antwort auf Bachs rund einhundert Jahre zuvor entstandenes Meisterwerk.
Termine
Martin Stadtfeld, Barbara Harnischfeger
Beethoven: Alla ingherese quasi un capriccio G-Dur op. 129 & Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op. 57 „Appassionata“, Händel/Stadtfeld: Lascia ch’io pianga aus „Rinaldo“ HWV 7, Will the sun forget to streak aus „Solomon“ HWV 67 & Piangerò la sorte mia aus „Giulio Cesare“ HWV 17, Chopin: Polonaise-Fantaisie op. 61, Etüden op. 10/1-8 & Berceuse Des-Dur op. 57, Stadtfeld: Deutsche Volkslieder (Auswahl)
Anton Barakhovsky & Tobias Steymans, Martin Stadtfeld, Kammerorchester des …
J. S. Bach: Doppelkonzerte c-Moll BWV 1060 & d-Moll BWV 1043 & Klavierkonzert A-Dur BWV 1055, Barber: Adagio für Strings, Britten: Simple Symphony op. 4
Martin Stadtfeld
Beethoven: Klaviersonate Nr. 23 f-Moll op. 57 „Appassionata“, Werke von Händel & Chopin
Maria Solozobova, Martin Stadtfeld, Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach, …
Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61, Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 19 & Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 36
Eldbjørg Hemsing, Daniel Müller-Schott, Martin Stadtfeld
Beethoven: Klaviertrio D-Dur op. 70/1, „Geistertrio“, Grieg: Andante con moto, Tschaikowsky: Klaviertrio a-Moll op. 50
Rezensionen
Rezension Martin Stadtfeld – Baroque Colours
Besinnlich
Mit melancholisch dezentem Spiel und betont warmem Klavierklang spannt Martin Stadtfeld das Spektrum barocker Wohlfühlmusik weit. weiter
Rezension Martin Stadtfeld – Deutsche Volkslieder
Pianistisch harmlos
In seinen Volkslied-Bearbeitungen schafft es Martin Stadtfeld nur vereinzelt, den sinnstiftenden Text der Originale musikalisch erfüllend am Piano zu ersetzen. weiter
Rezension Martin Stadtfeld – Homage to Bach
Hommage an Bach
Musikalisch überzeugen vor allem die ruhigen Passagen, in denen Martin Stadtfeld mit hoher Anschlagskultur glänzt. weiter