Startseite » Interviews » Béla Bartók: Violinkonzert Nr. 2

Lieblingsstück Mirijam Contzen

Béla Bartók: Violinkonzert Nr. 2

Geigerin Mirijam Contzen schätzt die perfekte Balance zwischen Komplexität und Voiksmusik in Béla Bartóks zweitem Violinkonzert.

vonRedaktion,

Ich habe das Stück schon früh kennengelernt. Das habe ich vor allem meinem Lehrer Tibor Varga zu verdanken, der an der Musikakademie in Budapest bei Leó Weiner studiert hat. Dort erlebte er auch Béla Bartók und Zoltán Kodály und lernte Zoltán Székely, den Widmungsträger des Konzertes, kennen. Varga hat von diesen Begegnungen so ­interessant erzählt, dass ich schon mit zwölf Jahren Aufnahmen von Bartóks Werken rauf und runter gehört habe. Selbst gespielt habe ich das Violinkonzert aber erst mit Anfang zwanzig. Als ich es dann auf der Bühne gespielt habe, ging ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung.

Ungewöhnlich ist, dass Székely Bartók viele Anregungen zu dem Violinkonzert gegeben und dieser sie größtenteils auch umgesetzt hat. Das ist ein großer Schritt für einen Komponisten, allerdings hat Székely auch selbst komponiert und dadurch eine wirklich fundierte Meinung. Musikalisch fasziniert mich daran die perfekte Balance zwischen Komplexität und der vermeintlich »einfachen« Volksmusik, die Bartók so verinnerlicht und in eine ganz eigene Form gebracht hat. Auch die Anfangsmelodie des zweiten Satzes ist von einer solch schönen Schlichtheit. Bartók entwickelt sie durch Variationen unheimlich kunstvoll weiter, und ich finde, das steht schon für sich und ist im Repertoire der Violinkonzerte so nicht noch einmal zu finden. Instrumente wie Harfe, Celesta und Schlagzeug machen den Klang ­zudem so farbenreich, dass es für jeden Solisten eine Freude ist, sich mit den unterschiedlichen Klängen des Orchesters zu verweben.

Termine

Auch interessant

Rezensionen

Anzeige

Video der Woche

Ein Charleston für gute Laune!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Aus dem neuen Album TALES OF the JAZZ AGE spielt der belgische Pianist und ECHO Klassik-Gewinner Florian Noack den berühmten Charleston von James P. Johnson. Mehr Musik der bewegten 20er Jahre mit weiteren Jazz-Hits, aber auch Werken von Gershwin, Weill, Ravel und Poulenc auf dem neuesten Album, das gerade in Frankreich mit einem Diapason d’or ausgezeichnet wurde.

  • „Kein Stress bei Bach!“
    Interview Kian Soltani

    „Kein Stress bei Bach!“

    Cellist Kian Soltani über den richtigen Zeitpunkt für bestimmte Stücke, jahrelange Weihnachtsvorbereitungen und über Wettkämpfe an der Spielekonsole.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!