Startseite » Festivals » Händel-Festspiele feiern die griechische Antike

Internationale Händel-Festspiele Göttingen 2023

Händel-Festspiele feiern die griechische Antike

Im Fokus der Händel-Festspiele Göttingen stehen die weltlichen dramatischen Oratorien „Semele“ und „Hercules“.

vonRoland H. Dippel,

Bei den ersten Veranstaltungen – beim Auftaktkonzert mit dem Pianisten Alexander Krichel und beim Start des Lasters „Blauer Georg“ als mobile Konzertbühne für Kinder und Passanten in der Göttinger Innenstadt – ist vom Motto „Hellas!“ noch nicht viel zu merken. Nach seinem Einstieg im Vorjahr mit „Giulio Cesare in Egitto“, der noch immer bekanntesten Oper Georg Friedrich Händels, drückt George Petrou den Internationalen Händel-Festspiele Göttingen zunehmend seinen persönlichen Stempel auf. Es könnte durchaus sein, dass „Hellas!“ satirische Fahrt aufnimmt wie 50 Shades of Greek. Denn in der „Cesare“-Inszenierung des Regie führenden Dirigenten Petrou sprangen die Figuren mit vampirischer Munterkeit aus ihren Mumien-Sarkophagen und hielten sich mit viel Intrigen-Gymnastik fit.

Erstmals in der Festspielgeschichte kommt 2023 ein Oratorium in szenischer Aufführung auf die Bühne des Deutschen Theaters Göttingen. Semele ist wie Wagners „Lohengrin“ das Drama einer Frau, die im berechtigten Beharren auf Kenntnis der Herkunft und Potenzen ihres Wunschpartners zu Fall kommt. In dem Oratorium über eines der unzähligen erotischen Abenteuer des olympischen Götter-Prinzipals Zeus entstehen zwischen Menschen und Göttern fürwahr unmögliche Situationen.

Semele und Hercules bei den Internationalen Händel-Festspiele Göttingen

Am Abend vor der „Semele“-Premiere geht es am 18. Mai um die letzten Tage des hellenischen Heros Hercules. Dieses Händel-Oratorium erfreute sich bereits bei den Pionieren der historischen Aufführungspraxis größter Beliebtheit. Vivica Genaux, Star des Festspieljahres 2023, wird die angriffslustige Göttin Iuno und Hercules’ von Liebe und Rache getriebene Gattin Dejanira, eine der aufregendsten Frauenpartien aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, verkörpern. Dabei sind auch beim Göttinger Publikum beliebte Sänger wie Anna Dennis, Rafał Tomkiewicz und Riccardo Novaro.

Einen besonders eindrucksvollen Konzertabend gibt es am 25. Mai mit Georg Anton Bendas aufregendem Melodram „Medea“ und Auftragskompositionen von Giorgos Kouroupos und Giorgos Koumendakis für Barockinstrumente. Am 23. Mai gastiert Valer Sabadus mit der Band Spark in einem Programm von Händel bis zur Hardrockband Rammstein, am 29. Mai beendet ein Galakonzert mit Jeanine De Bique die Festspiele.

Auch interessant

Rezensionen

Festivalfenster

Ausblick auf die spannendsten Festivals

  • Dirigent, Konzertorganist und Cembalist Hansjörg Albrecht
    Blind gehört Hansjörg Albrecht – Bruckner-Spezial

    „Da ist solch eine Energie!“

    Hansjörg Albrecht hört und kommentiert Bruckner-Aufnahmen, ohne dass er weiß, wer spielt.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!