Mein Lieblingsstück Fatma Said
Johannes Brahms: „Da unten im Tale“
Für Fatma Said geht es in ihrem Lieblingsstück um ein Ideal, das sie in ihrem Leben zu erreichen versucht.
© James Bort

Fatma Said singt Lieder in den verschiedensten Sprachen.
Alles an diesem Lied berührt mich: der Text, die Melodie, die Harmonien. Im Unterschied zu vielen anderen Kunstliedern geht es nicht um Herzschmerz und Drama, sondern um ein Ideal, das auch ich in meinem Leben zu erreichen versuche: Die Liebe gewinnt. Sollte eine Beziehung scheitern und die einst geliebte Person mit jemand anderem glücklich sein, will ich ihr von Herzen alles Gute wünschen und für die gemeinsame Zeit dankbar sein. Brahms hat das perfekt umgesetzt. Besonders die Harmonien im zweiten Teil der Strophen spiegeln mit Unschuld den Text wider. Damit kann er Herzen zum Schmelzen bringen. Ich habe das Stück zum ersten Mal in einer gemeinsamen Aufnahme von Elisabeth Schwarzkopf und Dietrich Fischer-Dieskau gehört. In der letzten Strophe »und i wünsch, dass dir’s anderswo besser mag geh’n« habe ich vergessen, dass Schwarzkopf singt, so sehr vermag sie, aus der Musik herauszukommen und mir direkt ins Herz zu sprechen. Deswegen liebe ich diese Kunst so.
Strophenlieder sind für uns Sänger am schwierigsten, weil wir dem Publikum das Gefühl geben müssen, eine Geschichte zu erleben. Nur weil sich die Melodie wiederholt, darf es nicht langweilig werden. Früher wartete ich auf eine perfekte Reife in meiner Stimme, hatte Angst, Lieder aufzunehmen, bis mir eine Kollegin erklärt hat, auf meine Stimme im Hier und Jetzt stolz zu sein. Wie ich ein Lied singe, ist stets Ausdruck einer bestimmten Reflexion meines Sinns. Das ist sensibel und einzigartig. Kunstlieder verändern sich hingegen nicht.
Termine
Joyce DiDonato, Andrew Staples, Fatma Said, Il Pomo d’Oro, Maxim Emelyanychev
Purcell: Dido and Aeneas, Carissimi: Historia di Jephte
Joyce DiDonato, Andrew Staples, Fatma Said, Beth Taylor, Jakub Józef Orlinski, …
Carissimi: Historia di Jephte, Purcell: Dido and Aeneas
Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau
Werke von Mozart, Schubert, Spohr, Lachner & Mendelssohn
Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau
Lachner: „Seit ich ihn gesehen“ op. 82, Schumann: „Seit ich ihn gesehen“ op. 42/1, Mendelssohn: Andante aus Klarinettensonate Es-Dur, Spohr: Auszüge aus „6 deutsche Lieder“, Mozart: „Chi sà, chi sà, qual sia“ K 582 & „Ah! Spiegarti, oh Dio“ K 178, Schubert: „Der Hirt auf dem Felsen“ D 965
Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau
Lachner: „Seit ich ihn gesehen“ op. 82, Schumann: „Seit ich ihn gesehen“ op. 42/1, Mendelssohn: Andante aus Klarinettensonate Es-Dur, Spohr: Auszüge aus „6 deutsche Lieder“, Mozart: „Chi sà, chi sà, qual sia“ K 582 & „Ah! Spiegarti, oh Dio“ K 178, Schubert: „Der Hirt auf dem Felsen“ D 965
Fatma Said, Malcolm Martineau
Werke von Mozart, Ravel, Falla, Obradors, Lorca, Bizet, Abdel-Rahim & Hankash
Fatma Said, Sabine Meyer, Gülru Ensari
Werke von Mozart, Schubert, Spohr, Lachner & Mendelssohn
Rezensionen
Rezension Fatma Said – Kaleidoscope
Polyglott und polystilistisch
Auf ihrem Album „Kaleidoscope" feiert Sopranistin Fatma Said die schiere Vielfalt der Musik mit Stücken in fünf verschiedenen Sprachen. weiter