Als Nachfolgeinstrument des im Barock beliebten Chalumeau erfreute sich die Klarinette bereits kurz nach ihrer Erfindung um 1700 großer Beliebtheit. Schon wenige Jahrzehnte später war sie aus den Werken der Komponisten der Mannheimer Schule kaum wegzudenken, und auch Wolfgang Amadeus Mozart zeigte sich bei seiner Durchreise in Mannheim begeistert von der Klanglichkeit des Holzblasinstruments. Einzig tiefere Töne waren mit der Klarinette nicht möglich, weshalb der Wiener „k.k. Hof- und Cammerinstrumentenmacher“ Theodor Lotz den Tonumfang des Instruments erweiterte.
Tiefer soll es klingen!
Das Ergebnis seiner Arbeit ist heute als Bassettklarinette bekannt und fand in dem Klarinettisten und Mozartfreund Anton Stadler, der an der Entwicklung des Instruments maßgeblich beteiligt war, seinen größten Fürsprecher. Stadler nahm weitere Modifizierungen vor, bis das Instrument seinen genauen Vorstellungen entsprach. Einzig fehlten ihm geeignete Werke, um den vollen Tonumfang seiner Bassettklarinette zu präsentieren. Die ließen jedoch nicht lange auf sich warten, denn Mozart zeigte sich wiederum begeistert von Stadlers Instrument und widmete ihm daraufhin 1789 das Klarinettenquintett KV 581 und zwei Jahre später sein berühmtes Klarinettenkonzert in A-Dur KV 622. Letzteres erfreut sich im Konzertrepertoire bis heute großer Beliebtheit, wenngleich es in zeitgenössischen Interpretationen häufig auf einer normalen Klarinette gespielt wird.
Sabine Meyer interpretiert Mozart im Originalklang
Eine, die auf der Suche nach dem Originalklang ist, ist die Klarinettistin Sabine Meyer, die das Werk bei ihrem Konzert am 20. Mai 2012 im Münchner Prinzregententheater gemeinsam mit dem Kammerorchester des BR-Symphonieorchesters auf der Bassettklarinette spielte. Das NDR-Fernsehen sendet den Konzertmitschnitt am 5. Mai 2019 ab 8:00 Uhr.
concerti-Tipp:
So. 5.5.2019, 8:00 Uhr
NDR
Mozarts Klarinettenkonzert mit Sabine Meyer