TV-Tipp 5.5: Sabine Meyer spielt Mozart

Aus der Tiefe

Sabine Meyer lässt Mozarts Klarinettenkonzert in seiner originalen Klanglichkeit neu aufleben.

© Steven Haberland

Sabine Meyer

Sabine Meyer

Als Nachfolgeinstrument des im Barock beliebten Chalumeau erfreute sich die Klarinette bereits kurz nach ihrer Erfindung um 1700 großer Beliebtheit. Schon wenige Jahrzehnte später war sie aus den Werken der Komponisten der Mannheimer Schule kaum wegzudenken, und auch Wolfgang Amadeus Mozart zeigte sich bei seiner Durchreise in Mannheim begeistert von der Klanglichkeit des Holzblasinstruments. Einzig tiefere Töne waren mit der Klarinette nicht möglich, weshalb der Wiener „k.k. Hof- und Cammerinstrumentenmacher“ Theodor Lotz den Tonumfang des Instruments erweiterte. 

Tiefer soll es klingen!

Das Ergebnis seiner Arbeit ist heute als Bassettklarinette bekannt und fand in dem Klarinettisten und Mozartfreund Anton Stadler, der an der Entwicklung des Instruments maßgeblich beteiligt war, seinen größten Fürsprecher. Stadler nahm weitere Modifizierungen vor, bis das Instrument seinen genauen Vorstellungen entsprach. Einzig fehlten ihm geeignete Werke, um den vollen Tonumfang seiner Bassettklarinette zu präsentieren. Die ließen jedoch nicht lange auf sich warten, denn Mozart zeigte sich wiederum begeistert von Stadlers Instrument und widmete ihm daraufhin 1789 das Klarinettenquintett KV 581 und zwei Jahre später sein berühmtes Klarinettenkonzert in A-Dur KV 622. Letzteres erfreut sich im Konzertrepertoire bis heute großer Beliebtheit, wenngleich es in zeitgenössischen Interpretationen häufig auf einer normalen Klarinette gespielt wird.

Sabine Meyer interpretiert Mozart im Originalklang

Eine, die auf der Suche nach dem Originalklang ist, ist die Klarinettistin Sabine Meyer, die das Werk bei ihrem Konzert am 20. Mai 2012 im Münchner Prinzregententheater gemeinsam mit dem Kammerorchester des BR-Symphonieorchesters auf der Bassettklarinette spielte. Das NDR-Fernsehen sendet den Konzertmitschnitt am 5. Mai 2019 ab 8:00 Uhr.

concerti-Tipp:

So. 5.5.2019, 8:00 Uhr
NDR
Mozarts Klarinettenkonzert mit Sabine Meyer

Termine

Sonntag, 10.12.2023 17:00 Uhr Museum Kunstpalast Düsseldorf

Winterzauber

Sabine Meyer (Klarinette), Alliage Quintett

Samstag, 03.02.2024 11:00 Uhr Mozarteum Salzburg
Donnerstag, 29.02.2024 20:00 Uhr Alte Oper Frankfurt

Sabine Meyer, Nils Mönkemeyer, William Youn

Schumann/Kirchner: Sechs Studien in kanonischer Form op. 56, Schumann
Märchenerzählungen op. 132, Milhaud: Scaramouche, Bartók: Rumänische Volkstänze, Bruch: Acht Stücke op. 83

Dienstag, 05.03.2024 19:30 Uhr Stadttheater Fürth

Sabine Meyer, Nils Mönkemeyer, William Youn

Schumann: 4 Stücke op. 132 „Märchenerzählungen”, Bartók: Rumänische Volkstänze, Milhaud: Scaramouche Nr. 2 & 3 op. 165b, Schostakowitsch: Fünf Stücke op. 97 (Auszüge), Bruch: 8 Stücke op. 83

Montag, 15.04.2024 20:00 Uhr Prinzregententheater München

Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau

Werke von Mozart, Schubert, Spohr, Lachner & Mendelssohn

Sonntag, 21.04.2024 17:00 Uhr Ehemaliger Landtag Oldenburg

Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau

Lachner: „Seit ich ihn gesehen“ op. 82, Schumann: „Seit ich ihn gesehen“ op. 42/1, Mendelssohn: Andante aus Klarinettensonate Es-Dur, Spohr: Auszüge aus „6 deutsche Lieder“, Mozart: „Chi sà, chi sà, qual sia“ K 582 & „Ah! Spiegarti, oh Dio“ K 178, Schubert: „Der Hirt auf dem Felsen“ D 965

Sonntag, 21.04.2024 20:00 Uhr Ehemaliger Landtag Oldenburg

Fatma Said, Sabine Meyer, Malcolm Martineau

Lachner: „Seit ich ihn gesehen“ op. 82, Schumann: „Seit ich ihn gesehen“ op. 42/1, Mendelssohn: Andante aus Klarinettensonate Es-Dur, Spohr: Auszüge aus „6 deutsche Lieder“, Mozart: „Chi sà, chi sà, qual sia“ K 582 & „Ah! Spiegarti, oh Dio“ K 178, Schubert: „Der Hirt auf dem Felsen“ D 965

Samstag, 18.05.2024 20:00 Uhr Schloss Neubeuern

Fatma Said, Sabine Meyer, Gülru Ensari

Werke von Mozart, Schubert, Spohr, Lachner & Mendelssohn

Sonntag, 28.07.2024 11:00 Uhr Festspielhaus Bregenz
Samstag, 28.09.2024 20:00 Uhr Kurhaus Bad Wörishofen

Rezensionen

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Der Titel schmeißt sich mächtig ran: „Weltstar mit Herz“. Inhaltlich wird es dann doch sehr viel differenzierter: Die Musikjournalistin Margarete Zander hat über Jahre die Karriere der Klarinettistin Sabine Meyer beobachtet und sie immer wieder getroffen, bei Proben, bei Konzerten,… weiter

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