Nach einem Höhenflug lässt es sich sehr unterschiedlich fallen. Wobei auch die Höhenflüge selbst sehr unterschiedlich sein können. Im Falle des William Mallory nimmt sich der Weg von unten nach oben und wieder zurück so aus, dass er sich als Arbeitersohn hocharbeitet zum Vorstandsmitglied eines Großkonzerns. Die Mär des zum Millionär gewordenen Tellerwäschers endet jäh mit einem Skandal. Es folgen Selbstmordgedanken, psychiatrische Konsultationen und – im Hinblick auf die kammerspielartige Anlage der Oper „Die Illusionen des William Mallory“ – Gespräche über die wirklich großen und existenziellen Themen des Lebens, bis am Ende der Titelheld gar nicht mehr weiß, was Wahrheit und was Illusion ist, ob alles in seinem Leben überhaupt so war, wie er immer glaubte.
Die Staatsoper Hamburg bringt Rodolphe Bruneau-Boulmiers mit nur drei Personen besetzte Oper zur Uraufführung. Für den französischen Pianisten und Komponisten, der unter anderem auch als Redakteur und Produzent für Radio France arbeitet, ist dies seine erste Oper. Die musikalische Leitung hat Hamburgs scheidender Generelmusikdirektor Kent Nagano inne, für die Inszenierung zeichnet Noch-Intendant Georges Delnon verantwortlich.