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Porträt Angela Metzger

Von der Spätrenaissance bis in die Gegenwart

Die Münchner Konzertorganistin Angela Metzger ist in allen Epochen zu Hause.

vonHelge Birkelbach,

Das Klischee einer braven Orgel-Bediensteten erfüllt Angela Metzger sicher nicht. Das liegt nicht nur rein äußerlich an der in alle Richtungen strebenden Frisur, die ein wenig an die der Pop-Avantgardistin Laurie Anderson erinnert. In Fachkreisen wird immer wieder die ansprechende Art hervorgehoben, wie die in München geborene Organistin ihre Programme zusammenstellt. Von „intelligent-interessant“ über „klangfarblich abwechslungsreich“ bis „spielerisch reisend“ reichen die Beschreibungen.

Tatsächlich kann man sich Angela Metzger als eine Reisende vorstellen. Die Liste der Komponisten ist lang und deckt die komplette Bandbreite von den Anfängen liturgischer Musik bis ins säkulare 21. Jahrhundert ab. Es beginnt mit Namen wie Jan Pieterszoon Sweelinck, dessen Werke die junge Organistin unter anderem auf ihrem Album „Kyklos“ interpretiert. Von der Norddeutschen Orgelschule geht es über Johann Sebastian Bach hinüber zur Romantik. Dabei sind die prägenden Namen der französisch-sinfonischen Schule wie César Franck und Louis Vierne vertreten, die später über Paul Dukas zur Moderne und der himmelsstürmenden Farbenpracht von Olivier Messiaen führen. In der Gegenwart angekommen, arbeitet Metzger regelmäßig mit Komponisten wie Moritz Eggert, Mark Andre und Dominik Susteck zusammen. Dessen etwa einstündiger Zyklus Raumgestalten wurde von der Organistin 2019 erstmals komplett auf CD eingespielt.

Angela Metzger fungiert bei Konzerten gerne als „Reiseleiterin“

Bei ihren Konzerten fungiert sie gerne als „Reiseleiterin“, wenn sie zu Beginn eine kurze, unterhaltsame Einführung zu den Werken gibt. Auch mag sie es, die Aufführungen thematisch zu überschreiben, um ihrem Publikum den Zugang zu erleichtern. Eines ihrer Programme hieß beispielsweise „Moving Colours“, inspiriert von einem Stück des in Deutschland lebenden Ungarn Zsigmond Szathmáry, der das gleichnamige Tonkunstwerk 2008 für einen Orgelwettbewerb in Schramberg schrieb. Ob es sich um eine historische Orgel im Schwarzwald oder ein hochgerüstetes Wunderwerk wie die Klais-Orgel in der Hamburger Elbphilharmonie handelt: Angela Metzger kennt sie alle. Sie erhielt Einladungen zum Barockfestival Varaždin, zum Musikfest ION Nürnberg, zu orgel-mixturen Köln und zum aDevantgarde-Festival München. Ihr Konzertkalender ist randvoll – auch in diesem Jahr.

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