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Rezension Aimi Kobayashi – Schubert: Klaviersonate c-Moll

Luft nach oben

Die Balance zwischen Feingeist und forschen Akzenten gelingt Aimi Kobayashi, doch auf ganzer Linie vermag ihr Schubert-Spiel nicht zu überzeugen.

vonChristoph Vratz,

Nach einigen Alben mit dem Schwerpunkt Chopin hat die Pianistin Aimi Kobayashi nun eine Aufnahme mit Musik von Franz Schubert vorgelegt. Im Fokus stehen die c-Moll-Sonate sowie die Impromptus D 935. Neben zwei Lied-Bearbeitungen spielt die Japanerin – an der Seite ihres Mannes Kyohei Sorita – außerdem das vierhändige Rondo D 951. Mit teils spitzem Anschlag und forschen, fast hammerflügelartig trockenen Akzenten deutet sie das vierte der Impromptus. In der Zeichnung der Stimmen erweist sie sich als ein Feingeist, der auch Verdecktem immer wieder erhöhte Aufmerksamkeit widmet. Trotzdem: Es gibt, gerade in der Sonate, Passagen, die durchaus eine liedgeschultere Herangehensweise hätten wünschenswert erscheinen lassen. Unter dem Strich verrät die Aufnahme viele überzeugende Momente, aber auch Luft für eine weitere Entwicklung. Erfüllend und bereichernd gelingt das Duo-Rondo.

Aimi Kobayashi
Aimi Kobayashi

Schubert: Klaviersonate c-Moll D 958, Impromptus D 935, Rondo A-Dur D 951 u. a.

Aimi Kobayashi (Klavier), Kyohei Sorita (Klavier)
Warner Classics

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