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Rezension Benedict Kloeckner – Rihm: Über die Linie I

Laserstrahlen und Explosionen

Benedict Kloeckner hat sich in Berlin mit seinem Cello in einen Bunker begeben und „Über die Linie“ von Rihm gespielt: Ein Ereignis.

vonEcki Ramón Weber,

Was für ein Celloton – körperlich, elementar! Zu hören sind die Bogenstriche, das Atmen von Benedict Kloeckner, hörbar auch die physische Kraftanstrengung, das emotionale Mitgehen. Dann das Ausbreiten der Schallwellen im Raum, einem Bunker in Berlin-Prenzlauer Berg: Schneidende Höhen, akustische Pfeile, grelle Strahlen wie Laser, gellende instrumentale Schreie, flirrende Signale, die in der Weite der Gemäuer vernebeln. Und tiefes Rumoren, das sich massig verbreitert, mal dumpfe, mal peitschende Explosionen. Diese Aufnahme macht tatsächlich neue Klangaspekte in Wolfgang Rihms Solostück „Über die Linie“ sinnlich nachvollziehbar. Die Wahl des Aufnahmeorts ist ein Gewinn. Gleichzeitig – dank der Gestaltungskraft von Benedict Kloeckner – erwachsen immer wieder wild leidenschaftliche Melodien, gespielt mit eindrucksvoller Vehemenz. Kloeckner rockt den Rihm. Da braucht es nur dieses Stück auf der CD.

Benedict Kloeckner
Benedict Kloeckner

Rihm: Über die Linie I

Benedict Kloeckner (Violoncello)
Plaist

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