Startseite » Rezensionen » Laserstrahlen und Explosionen

Rezension Benedict Kloeckner – Rihm: Über die Linie I

Laserstrahlen und Explosionen

Benedict Kloeckner hat sich in Berlin mit seinem Cello in einen Bunker begeben und „Über die Linie“ von Rihm gespielt: Ein Ereignis.

vonEcki Ramón Weber,

Was für ein Celloton – körperlich, elementar! Zu hören sind die Bogenstriche, das Atmen von Benedict Kloeckner, hörbar auch die physische Kraftanstrengung, das emotionale Mitgehen. Dann das Ausbreiten der Schallwellen im Raum, einem Bunker in Berlin-Prenzlauer Berg: Schneidende Höhen, akustische Pfeile, grelle Strahlen wie Laser, gellende instrumentale Schreie, flirrende Signale, die in der Weite der Gemäuer vernebeln. Und tiefes Rumoren, das sich massig verbreitert, mal dumpfe, mal peitschende Explosionen. Diese Aufnahme macht tatsächlich neue Klangaspekte in Wolfgang Rihms Solostück „Über die Linie“ sinnlich nachvollziehbar. Die Wahl des Aufnahmeorts ist ein Gewinn. Gleichzeitig – dank der Gestaltungskraft von Benedict Kloeckner – erwachsen immer wieder wild leidenschaftliche Melodien, gespielt mit eindrucksvoller Vehemenz. Kloeckner rockt den Rihm. Da braucht es nur dieses Stück auf der CD.

Benedict Kloeckner
Benedict Kloeckner

Rihm: Über die Linie I

Benedict Kloeckner (Violoncello)
Plaist

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

  • 2018 gab Rubén Dubrovsky sein Debüt am Gärtnerplatztheater München
    Interview Rubén Dubrovsky

    „Es geht um die Wurzeln der Musik“

    Rubén Dubrovsky, Chefdirigent des Gärtnerplatztheaters, geht musikalischen Dingen gerne auf den Grund und kommt dabei zu manch verblüffender Erkenntnis.

Anzeige

Audio der Woche

Peter Dijkstra leitet den Chor des Bayerischen Rundfunks  und das Münchner Rundfunkorchester

Anton Bruckners innige Chorwerke. Dazu eine ausführliche Beschreibung von Leben und Werk des bedeutenden Spätromantikers.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!