Mehrere tausend Kilometer hätten Benedict Kloeckner und sein Rugeri-Cello in den kommenden Tagen zurücklegen sollen. Von Paris aus wären sie nach Staufen und dann in die USA nach Boston und Washington gereist. Am Ende des Monats hätten sie ein Konzert in Berlin gegeben. Stattdessen lebt der Cellist derzeit mit Instrument und Freundin in Paris in Quarantäne. „Ich lese viel, lerne kochen und spiele natürlich viel Cello. Aktuell bereite ich einen Zyklus mit Bachs Cello-Suiten vor, den ich im Herbst auch aufnehme. In der nächsten Saison spiele ich die Suiten unter anderem in der Berliner Philharmonie und in der Alten Oper Frankfurt.“
Außerdem schafft er sich derzeit mit seinem eigenen Online-Konzertformat „Bach Against Corona“ und seinem Beitrag zu #deinconcertiabend Übemöglichkeiten und Ablenkung. Auf Instagram interpretiert er jeden Abend um 20 Uhr einen Satz aus einer Bach-Suite. Für concerti dehnt er das Konzertformat aus und spielt neben Sollimas „Lamentatio“ auch Bachs sechste Cellosuite zur Gänze.
Geschenkte Vorbereitungszeit
Mit seinen Online-Konzerten will Benedict Kloeckner aber nicht nur unterhalten und seinen Zuhörern Ablenkung schenken, sondern auch seine von der Krise finanziell betroffenen Musikerkollegen unterstützen. „Mit den Hauskonzerten sammle ich für den Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung. Es ist fantastisch, dass dank moderner Technologie die Musik alle Grenzen und auch die virusbedingte Distanz überwindet – und uns in dieser weltweiten Krise Trost und Hoffnung spendet.“
#deinconcertiabend
So. 29.3.2020, 19:30 Uhr
Benedict Kloeckner (Violoncello)
Hier geht’s zum Livestream
Sollima: Lamentatio
Bach: Suite Nr. 6 D-Dur BWV 1012