
Rezension Christian Gerhaher – Schoeck: Elegie op. 36
Beredte Reise
Christian Gerhaher beweist mit dem Kammerorchester Basel und Dirigent Heinz Holliger feinsinniges Gespür für die kleinen Sprachnuancen der „Elegie“.
Nach der Aufnahme des „Notturno“ 2007 hat Christian Gerhaher nun Othmar Schoecks „Elegie“ aufgenommen, 24 Gesänge, davon achtzehn nach Lenau-Texten, sechs nach Eichendorff. Eine bestechende Aufnahme, auch dank des Zusammenspiels mit dem Kammerorchester Basel und Heinz Holliger. In ihm mag man einen Brückenbauer erkennen, der mit seinem Gespür für die Klangfarben des 20. Jahrhunderts das Orchester aus einer reinen Begleiter-Rolle befreit. So entsteht ein subtiles Miteinander zwischen Instrumentalisten und Gerhaher als Vokal-Solist. Dessen Fähigkeiten als Lied-Sänger stehen außer Frage, und zu bestaunen ist allenfalls die Konstanz auf hohem Niveau, die sich auch hier dokumentiert. Mit Gespür für die Sprache, für die kleinen Nuancen, für Wort-Ton-Zusammenhänge macht er diese „Elegie“ zu einer beredten Reise inneren Erlebens. Romantisches Empfinden und existenzialistische Ausleuchtung werden hier zu einer Einheit.
© Alexander Basta for Sony BMG Classical

Christian Gerhaher
Schoeck: Elegie für Stimme & Kammerorchester op. 36
Christian Gerhaher (Bariton), Kammerorchester Basel, Heinz Holliger (Leitung)
Sony Classical
Weitere Rezensionen
Rezension Julia Schröder – Concertos and Cantatas
Entdeckertour
Das Kammerorchester Basel unter Julia Schröder und Sopranistin Nuria Rial musizieren nuancenreich Concerti grossi und unbekannte Vokalmusik aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. weiter
Rezension Heinz Holliger – Éventail
Auf den Punkt
Oboist Heinz Holliger und Pianist Anton Kernjak treffen stets den besonderen Stil auf ihrem Streifzug durch die französische Musik von Saint-Saëns bis Messiaen. weiter
Rezension Christian Gerhaher – Mahler: Das Lied von der Erde (Klavierfassung)
Offene Formgebilde
Mit Reflexion nehmen sich Christian Gerhaher, Piotr Beczała und Gerold Huber Mahlers „Lied von der Erde“ an. weiter
Termine
Vilde Frang, Kammerorchester Basel, Philippe Herreweghe
Sterndale Bennett: Ouvertüre zu „Die Najaden“ op. 15, Schumann: Violinkonzert d-Moll op. posth., Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 D-Dur op. 107 „Reformation“
Franco Fagioli, Baptiste Lopez, Kammerorchester Basel
Werke von Kraus & Mozart
Christian Gerhaher, Gerold Huber
Werke von Fauré, Tschaikowsky, Chopin & Haas
Christian Gerhaher, Gerold Huber
Werke von Brahms
Christian Gerhaher, Gerold Huber
Brahms: Sehnsucht, Der Überläufer, Vor dem Fenster, Von ewiger Liebe, Vom verwundeten Knaben, Der Gang zum Liebchen, Regenlied, Dein blaues Auge, Mein wundes Herz, Nachklang, Meine Lieder, Geheimnis, Die Mainacht, O kühler Wald, Treue Liebe, Herbstgefühl, Lerchengesang, Die Kränze & 9 Lieder und Gesänge op. 32
Christian Gerhaher, Gerold Huber
Chopin: Mazurkas cis-Moll op. 30/4 & D-Dur op. 33/2 & Ballade Nr. 4 f-Moll op. 52, Haas: Čtyři písně na slova čínské poesie u. a.
Alina Ibragimova, Nils Mönkemeyer, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel
Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur & Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Vanhal: Sinfonie g-Moll
Alexandra Dovgan, Kammerorchester Basel, Jonathan Cohen
Mozart: Ouvertüre zu „Lucio Silla“ KV 135, Klavierkonzerte Nr. 5 D-Dur KV 175, Nr. 9 Es-Dur KV 271 „Jeunehomme“ & Suite aus „Thamos, König in Ägypten“ KV 345, Mysliveček: Concertino Nr. 1 Es-Dur
Wagner: Parsifal
Clay Hilley (Parsifal), Christian Gerhaher (Amfortas), Bálint Szabó (Titurel), Georg Zeppenfeld (Gurnemanz), Jochen Schmeckenbecher (Klingsor), Constantin Trinks (Leitung), Pierre Audi (Regie)