Startseite » Rezensionen » Klingende Miniaturen

Rezension Hugo Wolf: Italienisches Liederbuch

Klingende Miniaturen

Diana Damrau, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch, drei unbestrittene Größen der Liedinterpretation, entdecken Hugo Wolfs Zyklus neu.

vonWolfgang Wagner,

Hugo Wolfs „Italienisches Liederbuch“ hat in den vergangenen Jahrzehnten deutlich an Präsenz im Kanon verloren. Umso erfreulicher ist es, dass sich ein so bedeutendes Interpreten-Trio wie Diana Damrau, Jonas Kaufmann und Helmut Deutsch einer Neueinspielung der 46 Miniaturnummern angenommen hat. Die Live-Einspielung aus der Philharmonie Essen ist von hoher Tonqualität, die gelegentlich vernehmbaren Publikumsreaktionen stören nicht. Damrau kommt sehr vom szenischen, hat in ihrer Figurenzeichnung einen kommunikativen und zugewandten Ansatz. Damit reizt sie das ganze Potenzial der Lieder aus. Indessen gibt Kaufmann in den meisten Liedern den in sich versunkenen Betrachter. Eine schlüssige Interpretation, weil die Titel für den männlichen Charakter auffällig oft selbstbezogen sind. So macht Kaufmann dessen mangelndes Reflektionsvermögen hörbar. Für den technisch anspruchsvollen Klavierpart ist Helmut Deutsch mit seinem virtuosen Spiel, das sich im Zweifel aber zugunsten der Gesangspartien zurückhält, die ideale Wahl als Begleiter.

Anzeige

Wolf: Italienisches Liederbuch

Diana Damrau (Sopran), Jonas Kaufmann (Tenor), Helmut Deutsch (Klavier)
Erato

Anzeige

Auch interessant

Rezensionen

Termine

Aktuelle Rezensionen

Anzeige
  • Tag 8
    Der Klingende Adventskalender: 8. Dezember 2025

    Tag 8

    Heute können Sie dank unseres Klingenden Adventskalenders wieder einen tollen Preis gewinnen. Können Sie unser Musikrätsel lösen? Probieren Sie es am besten gleich aus!

Anzeige

Anzeige

Audio der Woche

Bach trifft Brahms – J. S. Bach-Stiftung auf historischen Instrumenten der Brahms-Zeit

Mit der reizvollen Kombination aus Bachs Kantate BWV 27 und Brahms’ Ein deutsches Requiem spannt diese elektrisierende Liveaufnahme unter dem Dirigat von Rudolf Lutz einen Bogen zwischen zwei musikalischen Giganten und erkundet zugleich das romantische Potenzial Bachs.

Newsletter

Jeden Donnerstag in Ihrem Postfach: frische Klassik!

Anzeige