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Rezension George Li – Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1

Erstaunliche Leichtigkeit

Hinter George Lis offensiver Virtuosität bleibt bei Tschaikowskys erstem Klavierkonzert auch immer die poetische Ader spürbar.

vonFrank Armbruster,

Es ist ja nicht so, dass die Welt auf eine weitere Einspielung von Tschaikowskys erstem Klavierkonzert gewartet hätte. Einerseits. Auf der anderen Seite legt der chinesischstämmige, in den USA aufgewachsene George Li dieses Virtuosenschlachtross derart beeindruckend hin, das die anfängliche Skepsis beim Hören dieses Albums allmählich zunehmender Begeisterung weicht. Nicht nur, dass Li die Akkordkaskaden und Oktavgewitter mit einer erstaunlichen Leichtigkeit und Akkuratesse bewältigt. Hinter seiner offensiven Virtuosität bleibt immer Lis poetische Ader spürbar, sein Sinn auch für die intimen, kammermusikalischen Seiten dieses oft als äußerlich verfemten Konzerts, die er in bester Abstimmung mit dem von Vasily Petrenko geleiteten London Philharmonic Orchestra herausarbeitet. Einige ebenso brillant wie poetisch gespielte Solowerke Franz Liszts runden dieses bemerkenswerte Album ab.

George Li
George Li

Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1
Liszt: Les Jeux d’eaux a la Villa d’Este, Petrarca-Sonett Nr. 104 & Reminscences de Don Juan

George Li (Klavier), London Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko (Leitung)
Warner Classics

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