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Rezension German Brass – A Tribute to Johann Strauss

Virtuose Hommage

Die Blechbläser von German Brass pirschen durch Klassiker von Johann Strauss (Sohn) und präsentieren den Walzerkönig als Weltbürger.

vonRoland H. Dippel,

Sie wissen, welche Arrangements in den Sälen, Salons und Vergnügungsstätten des 19. Jahrhunderts Erfolg hatten. Also greifen die Musiker von German Brass über den 200-Jahre-Jubilar Johann Strauss (Sohn) hinaus – wie die Wiener Neujahrskonzerte. Immer wirkungsvoll sind Exkurse zu Rossinis Figaro-Kavatine und einer Chopin-Polonaise als Hinweis auf deren Nähe zum von der Strauss-Dynastie in der Musikmetropole Wien errichteten Tanz-, Amüsier- und Kreativimperium. Die Paradeformation präsentiert Strauss-Affines mit verschiedenen Mitteln und Methoden bis zur Fast-Zertrümmerung und Neukonstruktion. Andererseits bricht sie so in die ersten Takte der „Fledermaus“-Ouvertüre hinein, dass man ein komplettes Sinfonieorchester zu hörten glaubt und nicht „nur“ ein Blasensemble. Vom „Kaiserwalzer“ bleiben wenige Partikel – aus der ursprünglichen Schöpfung wird ein buntschillernder Phönix. Mit Methode pirscht German Brass durch Klassiker, welche wie „Wiener Blut“ fast zur Neuvertonung geraten. Auch vor Adaptionen aus dem 20. Jahrhundert macht German Brass nicht Halt. Das Album bestätigt fulminant die vitale Unsterblichkeit des Weltbürgers Johann Strauss.

German Brass
German Brass

A Tribute to Johann Strauss
J. Strauss: Ouvertüre zu „Die Fledermaus“, Wiener Blut op. 354, Tritsch-Tratsch-Polka & Unter Donner und Blitz op. 324, Kreisler: Liebesleid, Lumbye: Champagner-Galopp op. 13, Brahms: Ungarischer Walzer Nr. 5, Rossini: Cavatina, Chopin: Polonaise op. 40/1, Kerschek: Ceasar’s Waltz, Lawrence: The Danube Blues, Erbrich-Crawford: Egyptischer Marsch

German Brass
Berlin Classics

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