
Rezension Iveta Apkalna – Oceanic
Rauschend
Mit Orgelkonzerten zweier Zeitgenossen spüren Iveta Apkalna und Dirigent Andris Poga den Klangmassen der Weltmeere nach.
Um die Wucht des Meeres musikalisch umzusetzen, ist die Alleskönnerin Orgel als Instrument natürlich ideal. Wenn dann noch Orchestermassen hinzutreten, sind der klanglichen Fantasie keine Grenzen mehr gesetzt. Dieser Faszination gehen Starorganistin Iveta Apkalna und das Stavanger Symphony Orchestra mit Andris Poga nach. Im Fokus: Zwei Orgelkonzerte, vom Ozean inspiriert, komponiert von Zeitgenossen, beide Jahrgang 1977. In Ēriks Ešenvalds Okeana „Balls“ („Stimme des Ozeans“) ergießen sich Klangmassen in mehreren Steigerungswellen und wechseln sich mit aufgelichteten Soloflötenstellen ab. Im Mittelsatz gerät dies etwas zu gefällig, wenn auch eindrucksvoll. Die Klangvisionen in „Okeanos“ von Bernd Richard Deutsch sind im Vergleich spektakulärer, ruppiger, komplexer, spannungsvoller, weiter gestaffelt und auch überwältigender, bringen Tsunamis, Eruptionen, Explosionen, Verwüstungen und spannungsvolle Ruhe. Eine größere Herausforderung für alle Mitwirkenden, was grandios gelingt. Die Stücke von Ravel und Sibelius gab es dagegen woanders schon pointierter.
© Maxim Schulz

Iveta Apkalna
Oceanic
Deutsch: Orgelkonzert „Okeanos“, Ešenvalds: Orgelkonzert „Stimme des Ozeans“, Ravel: Une Barque sur l’océan, Sibelius: Die Okeaniden
Iveta Apkalna (Orgel), Stavanger Symphony Orchestra, Andris Poga (Leitung)
Berlin Classics
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Termine
Benjamin Appl, Martynas Levickis, Iveta Apkalna
Monteverdi: Domine, ad adiuvandum me festina & Tu se’ morta, mia vita, Gubaidulina: De Profundis, Dowland: Flow, My Tears, Dvořák: Wolken und Dunkel ist um ihn her & Der Herr ist mein Hirte, J. S. Bach: Mein Gott! Wann kommt das Schöne: Nun!, Schubert: Der Tod und das Mädchen D 531 & Der Mond ist aufgegangen D 499, Rogg: La femme et le dragon, Kujala: Photon für Orgel & Akkordeon, Silcher: In einem kühlen Grunde op. 60/3 u. a.
Benjamin Appl, Martynas Levickis, Iveta Apkalna
Daniel Müller-Schott, Iveta Apkalna
Marc Bouchkov, Symphoniker Hamburg, Andris Poga
J. Strauss: Nordseebilder, Chausson: Poème op. 25, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 68
Iveta Apkalna
Liszt/Guillou: Prometheus, Liszt: Funérailles & Légende Nr. 2 „St. François de Paule marchant sur les flots“, Pierné: Trois Pièces op. 29, Boëllmann: Suite gothique op. 25, Franck: Pièce héroïque h-Moll, Dupont: Méditation
Anastasia Kobekina, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Andris Poga
Boulanger: D’un soir triste, Dutilleux: Tout un monde lointain, Berlioz: Symphonie fantastique op. 14
Bertrand Chamayou, WDR Sinfonieorchester, Andris Poga
Boulanger: D’un matin de printemps, Skrjabin: Klavierkonzert fis-Moll op. 20, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65
Gábor Boldoczki, Iveta Apkalna
J. S. Bach/Dupré: Sinfonia aus der Kantate „Wir danken dir Gott, wir danken dir“ BWV 29 & Passacaglia c-Moll BWV 582, Friedman: Fanfare aus „Solus“, Enescu: Légende, Gubaidulina: Hell und Dunkel, Eötvös: E-C-H-O, Vivaldi: Sovvente il sole aus der Serenata „Andromeda liberata“, Hakim: Quatre Études-Caprices & Trompetensonate
Iveta Apkalna, Enthusiastenorchester, Michael Sanderling
R. Strauss: Festliches Präludium op. 61, Saint-Saëns: Sinfonie Nr. 3 c-Moll op. 78, Bizet: Carmen-Suiten Nr. 1-2 (Auszüge)