
Rezension Jakub Hrůša – Rott: Sinfonie Nr. 1
Späte Referenz
Hans Rotts erste Sinfonie erklingt mit den Bamberger Symphonikern und ihrem Chefdirigenten Jakub Hrůša mustergültig mit Sinn für Timing und Proportionen.
Von Brahms harsch kritisiert, historisch im Schatten Mahlers und Bruckners, mit 25 Jahren gestorben: Hans Rott hatte einen schweren Stand. Es gibt rund ein halbes Dutzend Aufnahmen seiner ersten Sinfonie in E-Dur und jetzt eine weitere, rundum erfüllende. Jakub Hrůša steuert die Bamberger Symphoniker mit viel Geschick durch die farbenreiche Partitur, die Anleihen, etwa bei Bruckner, nicht verhehlen kann und dennoch Individualität verrät. Dynamische Grenzbereiche werden von Hrůša kenntnisreich freigelegt, in den stillen, choralartigen Momenten verzichtet er auf weihevolle Schwere. Das Scherzo strotzt vor Kraft und atmet doch immer wieder lyrischen Geist. Auf für das monumentale Finale sind Hrůša und die Bamberger genau vorbereitet und bewältigen es mit gutem Timing und Sinn für Proportionen. Ergänzend hält das Album Mahlers „Blumine“-Satz und Bruckners Sinfonisches Präludium bereit.
© Marian Lenhard

Jakub Hrůša
Rott: Sinfonie Nr. 1 E-Dur, Mahler: Blumine, Bruckner: Sinfonisches Präludium
Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (Leitung)
Deutsche Grammophon
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