Rachel Portman wurde 1997 mit einem Oscar für den Soundtrack des Films „Emma“ ausgezeichnet. Die britische Komponistin engagiert sich seit langem auch für den Umweltschutz und die Bewahrung unserer Erde. Ihr Orchesterwerk „Dolomites, Pale Mountains“ ist inspiriert von Fotografien der Dolomiten von Georg Tappeiner and Ursula Stingel und wurde als Auftragswerk des Südtirol Festivals Meran dieses Jahr dort uraufgeführt. Die vier Sätze feiern die atemberaubende Schönheit dieser Berglandschaft in suggestiver, atmosphärischer, mitreißender, glühender Streichermonochromie. Was bei Portman als Kontext mitgedacht werden kann: Die Bedrohung dieser alpinen Schönheit aufgrund der durch den Klimawandel rasant fortschreitenden Gletscherschmelze. Hochpräzise und überaus stimmungsvoll bringen die LGT Young Soloists und Alexander Gilman (Solovioline und Leitung) diese Musik zum Strahlen. Dazu passt bestens Pēteris Vasks’ spirituelles Cellokonzert „Klatbutne/Presence“ von 2012. „Das Mitleiden mit den Schmerzen der Welt empfinde ich als Ausgangspunkt meines Schaffens“, sagt der tiefreligiöse lettische Komponist. Tiefgründig, elegisch, bewegend – wunderbar umgesetzt mit Caterina Isaia am Solocello, der Sängerin Phoebe Ockendon-Rowe und dem Orchester.

Portman: Dolomites, Vasks: Cellokonzert Nr. 2 „Klābūtne“
Caterina Isaia (Violoncello), LGT Young Soloists, Alexander Gilman (Violine & Leitung)
Sony Classical