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CD-Rezension Kolja Blacher – Schumann

Gespenstisch

Neue Folge im Endlos-Krimi: Sind Robert Schumanns letzte Werke seinem Wahnsinn geschuldet oder einfach nur schlecht? Kolja Blacher geigt sich hier souverän durch These und Antithese hindurch. Schumanns erst 1938 – 85 Jahre nach seiner Vollendung – uraufgeführtes Violinkonzert wird, unter kräftiger Mithilfe des Orchesters, als ein gespenstisch in die Zukunft weisendes Werk gedeutet. Das…

vonVolker Tarnow,

Neue Folge im Endlos-Krimi: Sind Robert Schumanns letzte Werke seinem Wahnsinn geschuldet oder einfach nur schlecht? Kolja Blacher geigt sich hier souverän durch These und Antithese hindurch. Schumanns erst 1938 – 85 Jahre nach seiner Vollendung – uraufgeführtes Violinkonzert wird, unter kräftiger Mithilfe des Orchesters, als ein gespenstisch in die Zukunft weisendes Werk gedeutet. Das gilt jedenfalls für den motorisch bewegten, ratlos um sich selbst kreisenden Kopfsatz. Der freilich erst Raum schafft für wundersam stille, poetische Kontraste. Blachers Spiel enthüllt Tiefendimensionen, die man einer Virtuosennummer des 19. Jahrhunderts eigentlich kaum zutraut.

Schumann: Violinkonzert d-Moll, Violinsonate Nr. 1 op. 105, Drei Romanzen op. 94
Mahler Chamber Orchestra
Kolja Blacher (Leitung & Violine)
Wassily Lobanow (Klavier)
Phil.harmonie

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