
Mirga Gražinytė-Tyla – Weinberg
Faszinierende Wiederentdeckung
Subtile Ambivalenzen, voller und prekärer Klang: Mirga Gražinytė-Tyla und Gidon Kremer entdecken Weinberg neu.
Augenblicklich erleben wir die faszinierende Wiederentdeckung der Musik von Mieczysław Weinberg. Lange Zeit stand der jüdisch-polnische Komponist, der aufgrund der Gräueltaten der Nazis in die Sowjetunion emigrierte, im Schatten seiner Zeitgenossen und Nachfolger. Erst heute – nicht mehr unter dem Druck ästhetischer und ideologischer Dogmen – scheint die Klangsinnlichkeit und die Ausdruckskraft von Weinbergs Werken wirklich gebührend geschätzt zu werden. Sei es die sehnsuchtsvoll elegische Sinfonie Nr. 2 für Streicher von 1946, sei es der Kosmos der Sinfonie Nr. 21 „Kaddish“ von 1991 für großes Orchester, Sologeige und Sopran, in ihrer Spannweite und Tiefe mit Mahler-Werken vergleichbar und darüber hinausgehend: Typisch für Weinberg sind subtile Ambivalenzen und eingebaute Kontraste, Schatten und Licht, Vorder- und Hintergrund, voller und prekärer Klang. Dies alles hier brillant neu erweckt von Mirga Gražinytė-Tyla, Gidon Kremer und zwei phänomenalen Klangkörpern.
© Frans Jansen

Mirga Gražinytė-Tyla
Weinberg: Sinfonien Nr. 2 & 21 „Kaddish“
Gidon Kremer (Violine), City of Birmingham Symphony Orchestra, Kremerata Baltica, Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung)
Deutsche Grammophon
Weitere Rezensionen
Rezension Mirga Gražinytė-Tyla – Werke von Raminta Serksnyte
Litauische Frauenpower
Eine echte Entdeckung, mit Inbrunst und Feuer interpretiert, im Fall der beiden Orchesterwerke mit Mirga Gražinytė-Tyla, die zurzeit für Furore sorgt. weiter
Termine
Kirill Gerstein, City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla
Weinberg: Sinfonietta Nr. 1 op. 41, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Prokofjew: Suiten op. 64 a-c zu „Romeo und Julia“ (Auswahl)
Vilde Frang, City of Birmingham Symphony Orchester, Mirga Grazinyte-Tyla
Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61, Prokofjew: Romeo und Julia op. 75
Vilde Frang, City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla
Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61, Prokofjew: Romeo und Julia op. 64 (Auszüge)
Vilde Frang, City of Birmingham Symphony Orchestra, Mirga Gražinytė-Tyla
Elgar: Violinkonzert h-Moll op. 61, Prokofjew: Musik zu „Romeo und Julia“ op. 64
Alexandra Gruber, Raffaele Giannotti, Münchner Philharmoniker, Mirga Gražinytė-Tyla
Čiurlionis: Miske, R. Strauss: Duett-Concertino, Debussy: La Mer, Ravel: Daphnis et Chloé (Auszug)
Alexandra Gruber, Raffaele Giannotti, Münchner Philharmoniker, Mirga Gražinytė-Tyla
Čiurlionis: Miske, R. Strauss: Duett-Concertino, Debussy: La Mer, Ravel: Daphnis et Chloé (Auszug)
Janáček: Das schlaue Füchslein
Wolfgang Koch (Förster), Lindsay Ammann (Die Frau Försterin), Jonas Hacker (Der Schulmeister), Martin Snell (Der Pfarrer), Milan Siljanov (Haraschta), Liam Bonthrone (Pasek), Elena Tsallagova (Füchslein Schlaukopf), Mirjam Mesak (Frau Pasek), Angela Brower (Fuchs), Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung), Barrie Kosky (Leitung)
Janáček: Das schlaue Füchslein
Wolfgang Koch (Förster), Lindsay Ammann (Die Frau Försterin), Jonas Hacker (Der Schulmeister), Martin Snell (Der Pfarrer), Milan Siljanov (Haraschta), Liam Bonthrone (Pasek), Elena Tsallagova (Füchslein Schlaukopf), Mirjam Mesak (Frau Pasek), Angela Brower (Fuchs), Mirga Gražinytė-Tyla (Leitung), Barrie Kosky (Leitung)
Janáček: Das schlaue Füchslein
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