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Rezension Sabine Devieilhe – Werke von Mozart & R. Strauss

Subtile Miniaturen

Sopranistin Sabine Devieilhe und ihr Begleiter am Klavier, Mathieu Pordoy, begeben sich auf Klangreise durch Kleinodien von Strauss und Mozart.

vonRoland H. Dippel,

Allzu oft erklingen die Finalspitzen von Strauss-Liedern mit opernhaftem Aplomb. Subtiler gewichtet die französische Sopranistin Sabine Devieilhe in dieser Suite aus Mozart- und Strauss-Kleinodien. Sie widmet jeder Silbe eine Aufmerksamkeit, die leicht bleibt und nicht schwer wird. Die bravouröse Schlusspose widerstrebt ihr. Dafür lässt Devieilhe sich von Strauss‘ koloristischen Miniaturen einfangen und trifft deren fein-melancholischen Adel wie in „Allerseelen“ mustergültig. „Morgen!“ erklingt in der innigen Version mit Violine. Devieilhes Strauss-Interpretationen geraten weitaus überzeugender als die in ihrer Haltung zwischen Doppelsinn, Verspieltheit und ernstem Hintergrund generell heiklen Mozart-Lieder. Mathieu Pordoy nimmt Strauss etwas von der ekstatischen Fülle und Wucht. Mozart und Strauss sind bei ihm Brüder, deren Altersunterschied von über hundert Jahren hier fast unhörbar ist.

Sabine Devieilhe
Sabine Devieilhe

Werke von Mozart & R. Strauss

Sabine Devieilhe (Sopran), Mathieu Pordoy (Klavier), Vilde Frang (Klavier)
Erato

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