Wenn man Essen von Süden aus an- und die Huyssenalle entlangfährt, kann man frei wählen: Führt der Weg ins Aalto-Theater oder in die fußläufig gelegene, rückseitig an den Stadtgarten angrenzende Philharmonie mit ihrem großen Saal oder dem schlankeren RWE Pavillon? Zwei architektonisch denkbar unterschiedliche, aber akustisch gleichermaßen gut klingende Bauten. In beiden Häusern haben die Essener Philharmoniker ihr Zuhause. Seit nunmehr 125 Jahren prägen sie den Klang der Stadt – eine lange Geschichte, die in den Anfangsjahren so namhafte Dirigenten wie Richard Strauss und Gustav Mahler nach Essen lockte.
Im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts wurden die Philharmoniker – damals unter der akribischen Obhut von Stefan Soltész – zweimal zum „Orchester des Jahres“ gewählt. Nach zehn Jahren unter Tomáš Netopil folgte zum aktuellen Spielzeitbeginn der Wechsel hin zum neuen GMD Andrea Sanguineti, der nach diversen Gastdirigaten längst kein Unbekannter mehr in der Stadt ist und jetzt das kalendarische Glück hat, gleich in seiner ersten Saison das Jubiläum mitbestreiten zu können.