Zwischen innerem Aufbegehren und stillem Abschied spannt sich der Saisonauftakt der Bochumer Symphoniker: Auszüge aus Wagners „Tristan“ stehen für eine Liebe jenseits dieser Welt. Tschaikowskys Sechste, ein Werk von eigentümlicher Dramaturgie, ist ein spätes Selbstporträt – und nicht zuletzt ein klingender Abschiedsbrief. Alexander Glasunows Violinkonzert wiederum, getragen von slawischer Melodik und rhythmischer Eleganz, entfaltet sich bei Solistin Maria Ioudenitch mit Leuchtkraft und Virtuosität.
Die 1995 geborene Geigerin, Tochter des Pianisten und Dirigenten Stanislav Ioudenitch, zählt seit ihrem Sieg beim Joseph Joachim Violinwettbewerb 2021 zu den großen Entdeckungen der internationalen Szene. Ihr Spiel verbindet technische Brillanz mit feiner Poesie, und sie versteht es, jedem Werk eine persönliche Note zu verleihen. Engagements bei bedeutenden Orchestern in Europa und den USA zeugen von einer steilen Karriere, die sie nun auch nach Bochum führt. Die Bochumer Symphoniker, längst als kulturelles Aushängeschild des Ruhrgebiets etabliert, geben ihr dafür die Bühne.