Die Flimmer- und Glitzerzeit ist wieder da, und schon in der ersten Adventswoche kann man den verkitschten Säuselsynthesizerschmus in den Konsummeilen nicht mehr hören. Und doch gibt es zum Glück immer noch viele Menschen, die Erinnerungen an die Kindheit heraufbeschwören möchten, ohne reflexartig ans Einkaufen zu denken. Innehalten wird immer mehr zur Kunst, und da kommen die deutschen Knabenchöre gerade recht. Denn hier geht es weniger um die besondere Klarheit und das Timbre, sondern mehr um das sublime Aufbrechen von Rollenmustern, die Überraschung, einen männlichen Jugendlichen, der doch eigentlich ein Raufbold sein müsste, zu erleben, wie er Kunst produziert. Auf seiner Adventstournee kommt der Dresdner Kreuzchor auch in Dessau vorbei und singt ein heimeliges, aber nicht hausbackenes Programm, und seit die Kruzianer mit Martin Lehmann einen neuen Kantor haben, hat sich ihr Klang nochmal um 100 Prozent verschönert. Ein Muss zur Ankunft des Herrn.
Dresdner Kreuzchor in Erfurt und Dessau
Immer wieder überraschend
Seit Martin Lehmann Kantor ist, singt der Dresdner Kreuzchor noch besser. Das Ensemble beschwört nun Kindheitserinnerungen herauf.
© Grit Dörre

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„Man steht ständig auf Messers Schneide“
Pianist Leif Ove Andsnes über sein neues Album, die Wiederbegegnung mit der Musik von Franz Liszt und Auftritte in den USA.
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