Zu Lebzeiten zählte der Tscheche Josef Mysliveček (1737–1781) zu den meistgespielten Opernkomponisten Europas. In Italien, wo er größtenteils Wirkte, nannte man ihn aufgrund seines unaussprechlichen Namens „Il Boemo“ (dt. „der Böhme“). Neben dreißig Musiktheaterwerken hinterließ der Mozart-Zeitgenosse – die beiden Verband eine musikalische Freundschaft – zahlreiche Sinfonien, Messen und Konzerte. Heute sind seine Person wie auch sein großartiges musikalisches Œuvre größtenteils in Vergessenheit geraten. So auch das feurig-eigensinnige Violinkonzert D-Dur, das die niederländische Solistin Liza Ferschtman gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam unter Václav Luks zu Gehör bringt.
Die Entdeckungsreise setzt sich in der Potsdamer Friedenskirche mit der romantischen, in ihrer Expressivität stark an die Klangsprache Schumanns erinnernden siebten Sinfonie des Pragers Johann Wenzel Kalliwoda (1801–1866) fort. Ebenso mit der virtuos einleitenden F-Dur-Ouvertüre seines Landsmanns Jan Dismas Zelenka (1679–1745) fort.