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Kammerakademie Potsdam & Hugo Ticciati

Zum fernen Licht streben

Die Kammerakademie Potsdam sowie Geiger und Dirigent Hugo Ticciati feiern im Nikolaisaal die Schönheit des Augenblicks.

vonHelge Birkelbach,

Schönheit ist das Ziel, das Pēteris Vasks zu seiner Musik führt. Als wäre sie jenes „ferne Licht“, mit dem die Kammerakademie Potsdam ihr Programm betitelt. Jedoch war dieses kompositorische Streben lange Zeit eher ein Affront gegen die Kulturdoktrin der Sowjetunion, unter deren Herrschaft das Heimatland des lettischen Komponisten stand. „Tālā gaisma“ („Fernes Licht“) ist das erste Violinkonzert von Vasks, gewidmet Gidon Kremer, der es zusammen mit der Kremerata Baltica 1997 in Salzburg uraufführte. Kontraste bestimmen das Klang-Epos, das zwischen zarter Schönheit und direkter Gewalt schwankt. Die drei virtuosen Solokadenzen bieten dem Geiger und Dirigenten Hugo Ticciati die Gelegenheit, seine musikalische Philosophie darzulegen. „Ich denke, letztendlich zieht es uns alle an, vollständig präsent zu sein und im Moment zu leben“, sagt Ticciati. „Musik ist eine unglaubliche Möglichkeit, dies zu erleben.“ Arvo Pärt, dessen „Silouan’s Song“ ebenfalls an diesem Abend erklingt, beschreibt Ticciatis einnehmende Aura so: „Er besitzt eine seltene Fähigkeit und ein tiefes Verständnis dafür, Musik zu vermitteln und ihre spirituelle Absicht zu erhellen.“

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