Er ist im September neunzig Jahre alt geworden: Arvo Pärt, einer der meistgespielten lebenden Komponisten unserer Zeit. Nach frühen Experimenten in der Avantgarde fand er in den 1970er-Jahren zu einer bewusst schlichten Tonsprache, inspiriert von mittelalterlichen Gesängen und getragen von seiner tiefen spirituellen Haltung. Im Zentrum steht der reine Dreiklang, mit dem Pärt meditative Flächen modelliert.
Eine Konzertreihe in der Elbphilharmonie ehrt nun den estnischen Meister in vier Abenden mit herausragenden Spezialisten seines Werkes. Nigel Short und das Ensemble Tenebrae sowie Tõnu Kaljuste mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor widmen sich dem Chorœuvre, das mit schmerzvollen Verlustkompositionen wie dem „Stabat mater“ und „Adam’s Lament“ existenzielle Tiefen auslotet. Die Organistin Iveta Apkalna beleuchtet Pärts Originalwerke und Bearbeitungen für Orgel. Und schließlich erkundet Landsmann Paavo Järvi mit dem Estonian Festival Orchestra das sinfonische Schaffen, darunter die weithin bekannten Schlüsselwerke „Tabula rasa“ und „Fratres“, die längst zu Ikonen einer Klangsprache geworden sind, die gleichermaßen modern wie zeitlos wirkt.
Termintipp
Do., 29. Januar 2026 20:00 Uhr
Konzert
Iveta Apkalna
Glass: Mad Rush, Escaich: Évocations I & II, Vasks: Cantus ad pacem, J. S. Bach/Fox: Komm süßer Tod, komm sel’ge Ruh’ BWV 47, Schumann: Skizzen für den Pedalflügel op. 58, Liszt: Präludium und Fuge über den Namen B-A-C-H





