„Wir reden oft davon, dass Musik eine internationale Sprache ist“, meint Justin Doyle, Chefdirigent des RIAS Kammerchor Berlin. „Aber wenn wir uns nicht die Mühe machen, die Lieder der anderen kennenzulernen, werden wir diese Sprache nie richtig nutzen können.“ Diese wahrhaftigen Worte beherzigend, wird der RIAS-Abend im Kammermusiksaal bunt und musikkulturell vielfältig, wenn der Chor Volkslieder aus aller Welt anstimmt – und zwar aus den Heimatländern der Chormitglieder, darunter Argentinien, Irland, Südafrika und Japan.
Höhepunkt des Konzerts ist die Uraufführung von Arnulf Herrmanns neuer Komposition „Hotel Europa“. Das Werk für Chor und neun Instrumente, hier gespielt vom Ensemble Musikfabrik, basiert textlich auf der Lyrik von vier Schriftstellern aus unterschiedlichen europäischen Ländern. Der Heidelberger Komponist, der für „eine unmittelbare Präsenz und Plastizität“ in seiner Musik bekannt ist, bringt Europa auf vielschichtige Weise zum Klingen.