Nominiert zum „Publikum des Jahres 2019“: Bamberger Symphoniker
Gelebte Neugierde
Wenn Aboplätze ins Testament kommen: Das Publikum der Bamberger Symphoniker erweist sich als besonders treu.
© Andreas Herzau

Bamberger Symphoniker
Allein dass ein Orchester in einer Stadt mit nicht einmal 80.000 Einwohnern zu derartigem Weltruhm gelangen kann, dürfte schon einmalig sein. Ebenso bemerkenswert ist jedoch auch die leidenschaftliche Liebe der Bamberger zu ihren Symphonikern. Fast zehn Prozent der heimischen Bevölkerung sind Abonnenten des Klangkörpers. Damit kann nicht mal der „Club“ aus dem fünfzig Kilometer entfernten Nürnberg mithalten. Dem Fußballverein – ebenfalls berühmt für seine leidenschaftlichen Fans – schwören knapp vier Prozent aller Nürnberger per Dauerkarte ihre Treue.
Im Schnitt besucht jeder Bamberger Bürger einmal im Jahr ein Konzert der Symphoniker, gute Aboplätze werden gar vererbt. So resümierte Intendant Marcus Rudolf Axt einmal gegenüber concerti: „Wer hier nicht dabei ist, kann nicht mitreden.“ Neben der Treue sticht eine weitere Eigenschaft des Publikums der Bamberger Symphoniker hervor: Es ist extrem neugierig. Werke vergessener Komponisten oder Zeitgenössisches sind hier mitnichten nur ein kulturelles Feigenblatt. Nicht ohne Grund vergab 2018 der Deutsche Musikverleger-Verband an das Orchester den Preis für das beste Konzertprogramm.
Internationale Strahlkraft: Bamberger Symphoniker
Eine treue Zuhörerschaft findet das Orchester indes nicht nur in ihrer Heimstätte, dem Joseph-Keilberth Saal in der Konzerthalle Bamberg, sondern auch im benachbarten Schweinfurt bis nach Nürnberg, wo sie ganz im Sinne des fränkischen Heimatbewusstseins zahlreiche Konzerte geben. Und dann ist da noch der Teil, den Kulturmanager so gerne als „internationale Strahlkraft“ bezeichnen: Abgesehen von Australien bereisten sie Symphoniker bereits alle Kontinente und gehören zum erlesenen Kreis jener Orchester, die bereits in der Päpstlichen Sommerresidenz Castel Gandolfo spielen durften. Chefdirigent Jakub Hrůša erklärte einmal treffend, was das Orchester und sein Publikum so besonders macht: „Mit den Bamberger Symphonikern kann jedes noch so kleine musikalische Detail zu einem Wunder werden, und jedes Konzert verwandelt den, der es hört.“
Termine
Julia Fischer, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša
Schachtner: Violinkonzert (UA), Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
Julia Fischer, Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša
Schachtner: Violinkonzert (UA), Dvořák: Sinfonie Nr. 9 e-Moll op. 95 „Aus der Neuen Welt“
Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Bamberger Symphoniker, Eduardo Strausser (Leitung)
Beethoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67
Bamberger Symphoniker, Eduardo Strausser (Leitung)
Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott
Pärt: Fratres, Kurtág: Grabstein für Stephan op. 15c, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott
Pärt: Fratres, Kurtág: Grabstein für Stephan op. 15c, Mahler: Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Yefim Bronfman, Bamberger Symphoniker, Osmo Vänskä
Shin: Neues Werk, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Rautavaara: Cantus Arcticus, Strawinsky: Feuervogel-Suite Nr. 2
Yefim Bronfman, Bamberger Symphoniker, Osmo Vänskä
Shin: Neues Werk, Schumann: Klavierkonzert a-Moll op. 54, Rautavaara: Cantus Arcticus, Strawinsky: Feuervogel-Suite Nr. 2
Bamberger Symphoniker, Ruth Reinhardt
Grieg: Peer Gynt Suite Nr. 1 „Morgenstimmung“, Adès: In Seven Days, Damström: ICE
Mendelssohn: Elias op. 70 (Auszüge)
Levente Páll (Bass), Max Hanft (Orgel), Chor des Bayerischen Rundfunks, Bamberger Symphoniker, Howard Arman (Leitung)
Rezensionen
Rezension Jakub Hrůša – Rott: Sinfonie Nr. 1
Späte Referenz
Hans Rotts erste Sinfonie erklingt mit den Bamberger Symphonikern und ihrem Chefdirigenten Jakub Hrůša mustergültig mit Sinn für Timing und Proportionen. weiter
Rezension Bamberger Symphoniker – Bruch: Sinfonien
Mehr als nur ein Violinkonzert
Die Bamberger Symphoniker und Robert Trevino beweisen, dass hinter Bruch mehr steckt als nur sein populäres Violinkonzert. weiter
Rezension Bamberger Symphoniker – Couleurs
Farbenreichtum
Die Bamberger Symphoniker und der Pianist Artur Pizarro setzen die farblichen Valeurs dieser anspruchsvollen Partituren von Poulenc und Koechlin minutiös in Klang. weiter