Festspiele Mecklenburg-Vorpommern 2021
Unerhörte Orte, Landpartien und ganz viel Musik
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern warten mit einem gigantischen Programm auf.
© Holger Martens

Nils Mönkemeyer
Wenn die Welt untergeht, so ziehe ich nach Mecklenburg, denn dort geschieht alles fünfzig Jahre später“, soll Otto von Bismarck gesagt haben. Der „Eiserne Kanzler“ hatte Unrecht: Hier geschieht nichts fünfzig oder gar hundert Jahre später, stattdessen blieb vielerorts im besten Sinne die Zeit stehen: Landschaften mit jahrhundertealten Buchen und Eichen, Schlösser, Guts- und Herrenhäuser, die alle eine Geschichte zu erzählen haben. Etwa 2 000 sollen es sein, keine Region in Europa besitzt so viele. Das schönste liegt in Schwerin auf einer Insel, ein einzigartiges Märchen-Schloss für das Landesparlament. Außerdem gibt es hier urige Dörfer, mondäne Ostseebäder und Hansestädte wie Stralsund oder Rostock. Schönheit und Geschichte, wo man hinsieht.
„Leinen los!“ heißt es nun an den 87 malerischen Spielstätten, an denen die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern stattfindet. 143 Konzerte sind geplant, in jedem Format. Man braucht also gar keine Reiseführer, um die Gegend zu erkunden: Es reicht, sich die liebsten Veranstaltungen herauszupicken und einfach loszufahren. In der Reihe „360°“ etwa dreht sich alles um ein Instrument oder ein Ensemble. Diesmal geht es um die NDR-Radiophilharmonie und deren Chefdirigenten Andrew Manze, die Einblicke in die Orchesterarbeit gewähren und dem Publikum die Gelegenheit geben, in Proben, einer Klangwerkstatt und Gesprächen die Welt des Orchesters aus nächster Nähe kennenzulernen.
Ein musikalischer Marathonläufer
„2 x Hören“ wiederum führt auf Schloss Ulrichshusen zu Werkstattgesprächen mit dem Artemis Quartett. Oder man sucht sich einen der „Unerhörten Orte“ auf: Unter dieser Losung werden architektonisch reizvolle, gleichwohl primär unmusikalische Orte mit Klang geflutet, etwa die Fabrikhalle des Metallverarbeiters Ostseestaal in Stralsund, wo Jonas Urbats Stahl-Suite erklingt. Die „Landpartien“ locken an die schönsten Flecken im Bundesland, etwa an das Stettiner Haff mit seiner „Altwarper Wüste“ einer Dünen-Landschaft, in der Theodor Fontane „stille Wonne“ für „Nerven, Herz und Lunge“ fand. Unter die zahllosen Stars mischt sich übrigens auch ein musikalischer Marathonläufer: „Preisträger in Residence“ Nils Mönkemeyer wird ganze 25 Mal auftreten

Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern finden seit 1990 zwischen Mitte Juni und Mitte September statt, seit 2020 unter der Intendanz von Ursula Haselböck. Zwei Ableger des Festspielsommers sind der zehntägige Festspielfrühling Rügen im März unter der künstlerischen Leitung des Geigers Daniel Hope… weiter
Termine
Nils Mönkemeyer, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Fawzi Haimor
Fauré: Pavane op. 50, Walton: Violakonzert, Franck: Sinfonie d-Moll
Nils Mönkemeyer, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Fawzi Haimor
Fauré: Pavane op. 50, Walton: Violakonzert, Franck: Sinfonie d-Moll
Nils Mönkemeyer, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Fawzi Haimor
Fauré: Pavane op. 50, Walton: Violakonzert, Franck: Sinfonie d-Moll
Dorothee Oberlinger, Nils Mönkemeyer
Werke von Hildegard von Bingen, Telemann & Berio
Nils Mönkemeyer, Bratschisten des NDR Elbphilharmonie Orchesters
Nils Mönkemeyer, NDR Elbphilharmonie Orchester, Matthias Pintscher
Ruzicka: Violakonzert „Depart“, Kurtág: Stele op. 33 & Petite musique solennelle, Pintscher: Idyll
Galakonzert: 75 Jahre G. Henle Verlag
Frank Peter Zimmermann & Tianwa Yang, (Violine), Nils Mönkemeyer (Viola), Julian Steckel (Violoncello), Grigory Sokolov, Martin Helmchen, Claire Huangci & William Youn (Klavier), Münchener Kammerorchester, Christoph Poppen (Leitung)
Nils Mönkemeyer, Andreas Arend
Werke von Marais, Tartini, Vivaldi & Satie
Nils Mönkemeyer, William Youn
Mozart: Violinsonate G-Dur KV 379, Mozart/Mundry: Fragmente aus KV 404, 396 & 372, Schubert: Sonate a-Moll D 821, Schubert/Youn: Sonatensatz fis-Moll D 571
Alina Ibragimova, Nils Mönkemeyer, Kristian Bezuidenhout, Kammerorchester Basel
Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur & Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Vanhal: Sinfonie g-Moll
Rezensionen
Rezension Dorothee Oberlinger – Dance for Two
Wunderkammer
Dorothee Oberlinger und Nils Mönkemeyer leuchten mit Leidenschaft Klanggewebe vom Mittelalter bis zur Gegenwart aus. weiter
Rezension Nils Mönkemeyer – Gourzi: Whispers
Hommage an die Natur
Mit Nils Mönkemeyer und William Youn sind einfühlsame Meister am Werk. Konstantia Gourzis Musik öffnet Ohren und Herz. weiter
CD-Rezension Nils Mönkemeyer – Baroque
Edler Wettstreit
Nils Mönkemeyer entlockt seiner Bratsche wunderbar zarte, dunkel schimmernde Töne mti Werken von Robert de Visée und Johann Sebastian Bach weiter