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Jan Caeyers dirigiert Werke von Beethoven

In den Unerhörtheitskosmos hineinzischen

Jan Caeyers und Le Concert Olympique legen Beethovens Tiefenschichten frei

vonHelge Birkelbach,

Die Kritiker sind sich einig: Jan Caeyers ist ein Großer am Olymp. So schrieb die FAZ 2012: „Sein Beethoven wird in aller Nüchternheit am Ende zum gewaltigen Zukunftsmusiker, der nun wirklich wie ein Satellit in einen kommenden Unerhörtheitskosmos hineinzuzischen scheint.“ Starke, ja überschwängliche Worte. Aber nicht über den Dirigenten Caeyers erging hier das Lob, sondern über den Biografen, dessen vielbeachtetes Buch „Beethoven: Der einsame Revolutionär“ seinerzeit auch in deutscher Sprache veröffentlicht wurde.

Bereits 2009 erschien die Erstausgabe im Amsterdamer Verlag De Bezige Bij und verkaufte sich hervorragend. Übersetzungen ins Englische, Ungarische, Chinesische und Arabische folgten. Mittlerweile liegt das Buch, das als Referenzwerk gilt, in siebter Auflage vor. 832 Seiten, gegliedert in fünf Kapitel „wie in fünf großen, schwungvoll übertitelten Sinfoniesätzen“ lieferten dem Kritiker einen „vielstimmigen Lesegenuss“. Als Leiter der „Beethoven Academie“ galt Caeyers bereits als Autorität der Interpretation. Sein Handwerk hatte er bei Claudio Abbado in Wien gelernt, wo er von 1993 bis 1997 dessen Assistent beim Gustav Mahler Jugendorchester war.

Jan Caeyers: ausgestattet mit tiefgehenden Erkenntnissen

Ausgestattet mit tiefergehenden und faszinierenden Erkenntnissen, die Caeyers bei der langjährigen Recherche zur Biografie sammeln konnte, drängte es ihn, diesen Beethoven neu zum Klingen zu bringen. 2010 debütierte das von ihm gegründete Orchester „Le Concert Olympique“ in der Heimatstadt Antwerpen, seit 2012 ist es auch auf internationalen Bühnen zu Gast. Nun öffnet der Kammermusiksaal der Philharmonie seine Türen für „The Beethoven Experience“, veranstaltet von der renommierten Künstleragentur „Karsten Witt Musik Management“.

Im Zentrum des Programms steht das Tripelkonzert für Violine, Violoncello und Klavier C-Dur op. 56, ein Solitär im Schaffen des Titans. Eingerahmt wird es von der letzten Sinfonie Joseph Haydns, Beethovens wichtigstem Lehrer, und der Ouvertüre für Goethes Freiheitskämpfer „Egmont“. Das Programm wird das Orchester bereits vorher auf seiner Tour durch sechs weitere Städte führen. Im Frühjahr 2018 folgt die nächste Konzertreise, bei der Le Concert Olympique am 24. April erneut im Kammermusiksaal residiert.

Jan Caeyers dirigiert Beethovens Sinfonie Nr. 8:

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Mehr Informationen

concerti-Tipp:

The Beethoven Experience
Mo. 20.11., 20:00 Uhr
Mitwirkende: Antje Weithaas, Maximilian Hornung, Till Fellner, Le Concert Olympique, Jan Caeyers (Leitung)
Ort: Kammermusiksaal Berlin

Termine

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