Fernsehen: 3sat
Der Meister und seine Spiele
Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Salzburger Osterfestspiele zeigt 3sat die Dokumentation „Karajan in Salzburg“ über den Gründervater der Festspiele
© Siegfried Lauterwasser/DG
Herbert von Karajan
Er spielte gut 700 Werke von 130 Komponisten ein, verkaufte weltweit an die 300 Millionen Tonträger: Herbert von Karajan, gefeierter Maestro am Dirigentenpult und zu Lebzeiten gerngesehener Lebemann am Illustrierten-Himmel. Hannes M. Schalles hat ihm anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Salzburger Osterfestspiele die Dokumentation „Karajan in Salzburg“ gewidmet, die des Maestros legendäre Walküren-Aufführung bei der Gründung der Osterfestspiele zum Thema hat. Vielschichtig beleuchtend geht Schalles den Fragen nach, warum Karajan ausgerechnet Wagner von Bayreuth in die Mozartstadt holte, und das zur Osterzeit, obendrein auch noch gespielt von seinen Berliner Philharmonikern!
Keine Frage, Selbstbewusstsein gehört dazu!
Unumstritten ist, dass Karajan ein „nahezu verrücktes Selbstvertrauen“ gehabt haben muss, wie „Die Zeit“ schon zum Festivalstart 1967 schrieb, die Osterfestspiele als ausschließlich von privaten Geldgebern gefördertes Festival ins Leben zu rufen und dabei bewusst öffentliche Fördergelder zu negieren. Möglich wurde dies zum einen durch die Einspielung der „Walküre“ bereits vor dem eigentlichen Probenstart in Salzburg. Zum anderen bewies der gebürtige Salzburger strategisches Kalkül, indem er die Produktion noch vor der Premiere prominent an die New Yorker Metropolitan Opera verkaufte, die ihm durch Radioübertragungen und einen Fernsehfilm postwendend bare Münze bescherte.
Mit dem Tod Karajans im Jahr 1989 musste sich das Festival aber erst einmal neu orientieren. Wie sollte man sich nunmehr von den Sommerfestspielen abgrenzen? Und wie sah die Weiterentwicklung auf künstlerischer Seite aus? Beweis für die turbulente Zeit in der Festivalhistorie ist hier etwa die im Jahr 1990 erteilte Absage der Berliner Philharmoniker an die Mozartstadt.
Wiederaufnahme der Walküre zum Jubiläumsjahr
Auch 2017 steht Wagners „Walküre“ wieder auf dem Programmplan. Christian Thielemann, der einstige Assistent Karajans und seinerseits selbst prominenter Wagnerianer, führt die Festivaltradition mit dem Residenzorchester der Festspiele, der Sächsischen Staatskapelle Dresden, fort.
Sehen Sie nachfolgend einen kurzen Imagefilm zu den Osterfestspielen 2017:
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concerti-Tipp:
Die Dokumentation wird am Samstag, 8. April 2017, auf 3sat um 20.15 Uhr ausgestrahlt. Ab 21.05 Uhr folgen zwei Beethoven-Sinfonien mit dem Maestro am Pult, ehe um 22.30 Uhr der Film Karajan privat den Dirigenten als Menschen beleuchtet.
Termine
R. Strauss: Die Frau ohne Schatten
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Sebastian Herberg, Norbert Anger, Sächsische Staatskapelle Dresden, Antonio …
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Sächsische Staatskapelle Dresden, Susanna Mälkki
Georg Friedrich Haas: I don’t know how to cry (UA), Schubert: Sinfonie C-Dur D 944
Sächsische Staatskapelle Dresden, Susanna Mälkki
Georg Friedrich Haas: I don’t know how to cry (UA), Schubert: Sinfonie C-Dur D 944
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Constantin Hartwig, Sächsische Staatskapelle Dresden, Christoph Koncz
Beethoven: Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 op. 72b, Plau: Tubakonzert, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Lang Lang, Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann
Ravel: La Valse, Ma Mère l’Oye & Klavierkonzert G-Dur, Debussy: Ibéria
Lang Lang, Sächsische Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann
Ravel: La Valse, Ma Mère l’Oye & Klavierkonzert G-Dur, Debussy: Ibéria
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