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Anna Lucia Richter – Heimweh

Poesie und Galle

Das Schubert-Album „Heimweh“ von Anna Lucia Richter und Gerold Huber zeugt von viel Verständnis für die Gattung Lied und vom genauen Umgang mit den Texten.

vonChristian Lahneck,

Franz Schuberts „Der Zwerg“ ist eines der besonders heiklen Lieder. Der Sänger ist ständig gezwungen, die Perspektive zu ändern – und das auch irgendwie hörbar zu machen. Anna Lucia Richter löst diese Herausforderungen auf ihrem ersten Schubert-Album an der Seite von Gerold Huber auf souveräne Weise: mit Poesie und Galle, mit Diskretion und großer Stimme, bisweilen an der Grenze zur fratzenhaften Maskierung, wo die direkte Rede des Zwerges es gebietet. Fünfzehn Lieder die Sopranistin und der Pianist für diese CD ausgewählt, darunter die je drei Vertonungen von „Lieder der Mignon“ und „Ellens Gesang“, und als Finale Schuberts spätes Lied-Bekenntnis „Der Hirt auf dem Felsen“ mit Klarinettist Matthias Schorn. Die Aufnahme zeugt von viel Verständnis für die Gattung Lied, von genauem Umgang mit den Texten und von einem inspirierenden Zusammenspiel aller Musiker, so dass das Ergebnis sich hören lassen kann.

Anna Lucia Richter
Anna Lucia Richter © Matthias Baus

Heimweh – Schubert-Lieder
An den Mond, Der Zwerg, An mein Herz, Lied der Mignon D 877 Nr. 2-4, Heimweh, Totengräbers Heimweh, Viola, Erster Verlust, Ellens Gesang I-III, Abschied von der Erde & Der Hirt auf dem Felsen

Anna Lucia Richter (Sopran), Gerold Huber (Klavier), Matthias Schorn (Klarinette)
Pentatone

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