Jukka-Pekka Saraste und das WDR Sinfonieorchester melden sich mit einer Aufnahme von Anton Bruckners achter Sinfonie zu Wort – entschlossen, wie schon der erste Satz zeigt: Saraste setzt nicht auf lang gedehnte Bögen, sondern deutet die „moderato“-Vorgabe recht zügig. Dadurch tritt das Schroffe noch kantiger hervor, allerdings – und das ist das große Verdient – ohne die lyrischen Momente darüber zu vergessen. Auch beim Adagio meidet Saraste zielstrebig ein „nicht schleppend“, indem er einen Andante-Gestus entwickelt. Das ist vielleicht doch des Eilens etwas zu viel. Und wenn Bruckner über das Finale ein „nicht schnell“ setzt, hat das sicher Gründe. Saraste verfolgt insgesamt eine klare Zielsetzung, er findet einen Ansatz, den er konsequent verfolgt. Doch dadurch mangelt es dieser Sinfonie an einigen Stellen an innerem Atem, Passagen wie den Bläserchoral im Finale ausgenommen.
Bruckner: Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108
WDR Sinfonieorchester, Jukka-Pekka Saraste (Leitung)
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