Rezension Cecilia Bartoli – Farinelli
Rollentausch
Cecilia Bartoli zollt dem legendären Kastraten Farinelli Tribut und glänzt im hochbarocken Heldenrepertoire mit attackierender Vitalität.
Farinelli hat bei Primadonnen derzeit mehr Glück als Bel-Ami bei den Frauen. Nach Ann Hallenberg zollt Cecilia Bartoli dem legendären Kastraten mit dem bürgerlichen Namen Carlo Broschi (1705-1782) Tribut. Auch hier stellt sie Entdeckungen in Weltersteinspielungen vor: Neben einer Arie des Epitide aus „La Merope“, dessen Part Farinelli sich von seinem Bruder Riccardo in die göttliche Kehle komponieren ließ, singt „La Bartoli“ ein Solo aus „Polifemo“ von Porpora, dem in letzter Zeit neben Händel und Vivaldi endlich die gebührende Wertschätzung zuteil wird. Sie glänzt also auch im hochbarocken Heldenrepertoire mit attackierender Vitalität und unternimmt nur einen einzigen Geschlechtstausch zur im Lieben und Sterben nicht minder mutigen Cleopatra Hasses, die Farinelli in Neapel gesungen hatte. Ihre sirenenhaften Lockrufe sind bewundernswert. Il Giardino Armonico liefert den qualitativ angemessenen Untergrund.
Erhalten Sie einen kurzen Blick hinter die Kulissen von „Farinelli“:
Farinelli
Porpora: Arien aus Polifemo, La Festa d‘ Imeneo & Semiramide Regina dell‘ Assiria
Broschi: Arien aus La Merope
Hasse: Arien aus Marc‘ Antonio e Cleopatra
Giacomelli: Mancare o Dio mi sento aus Adriano in Siria
Caldara: Questi al cor finora ignoti aus La Morte d’Abel
Cecilia Bartoli (Mezzosopran), Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung)
Decca
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