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CD-Rezension Elgar: The Dream of Gerontius

Klangmagie

Very British: Daniel Barenboim ist in erster Linie nicht dem Romantiker, sondern dem impressionistischen Klangmagier Edward Elgar auf der Spur

vonAndreas Falentin,

Bereits mit den ersten Tönen des Vorspiels wird klar, dass Daniel Barenboim und „seine“ Staatskapelle im „Traum des Gerontius“ in erster Linie nicht dem Romantiker, sondern dem impressionistischen Klangmagier Edward Elgar auf der Spur sind. Die schicksalhafte Wucht dieses in Großbritannien nach wie vor populären und nicht-biblischen Oratoriums über das Sterben und die Himmelfahrt eines Menschen tritt zurück hinter das aus einer Unzahl kostbarer, musikantisch belebter, fast altmeisterlich stringent geordneter Details in Chor und Orchester entstehende Klanggemälde. Auch Catherine Wyn-Rogers dosiert die Körperlichkeit ihres klangschönen Alt einzig nach dem musikalischen Augenblick, ist in erster Linie nicht Engel, sondern Stimme. Und Andrew Staples als Gerontius scheint das eigene Sterben eher kultiviert zu beobachten und zu reflektieren, als es wirklich zu durchleben. Sehr apollinisch. Und very British!

Elgar: The Dream of Gerontius

Catherine Wyn-Rogers (Alt), Andrew Staples (Tenor), Thomas Hampson (Bariton), Staatsopernchor Berlin, RIAS Kammerchor, Staatskapelle Berlin, Daniel Barenboim
Decca (2 CDs)

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