
Rezension Gidon Kremer – Weinberg: Sonaten für Violine solo
Tiefe Vertrautheit
Mit seiner Aufnahme der Sonaten für Violine solo hält Geiger Gidon Kremer erneut ein Plädoyer für die Musik von Mieczysław Weinberg.
Dass die Musik des polnischen Komponisten Mieczysław Weinberg seit mehreren Jahren eine auffallend nachhaltige Renaissance erlebt, vor allem auf dem Tonträger-Markt, ist besonders dem frühen und hartnäckigen Einsatz von Gidon Kremer zu verdanken. Nach diversen Kammermusiken und einem Album mit Präludien liegen nun die drei Sonaten für Violine solo vor, entstanden zwischen 1964 und 1979, hier angeordnet in umgekehrter Reihenfolge ihrer Entstehung. Dass Kremer diese Musik, gerade im Fall der dritten Sonate, in die Nähe Bartóks rückt, hört man seinem pointiert-rhythmischen, motorisch-drängenden Spiel oft an. Kremer ist zutiefst mit der Materie vertraut. Er spielt mit einer forschen Rücksichtslosigkeit, aber auch, in der zweiten Sonate, mit höchster Schlichtheit. Lange Töne, wie Silberfäden. Harmonische Wechsel arbeitet er offenherzig heraus. Diese Musik ist ihm hörbar ein Herzensanliegen.
© Angie Kremer

Gidon Kremer
Weinberg: Sonaten für Violine solo Nr. 1–3
Gidon Kremer (Violine)
ECM
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Termine
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