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Rezension Michael Spyres – Contra-Tenor

Musikalische Zauberei

Auf allerhöchstem Niveau eröffnet Michael Spyres ein Panorama der Stimmlage Tenor von den Anfängen bis ins 18. Jahrhundert, eloquent begleitet von Il pomo d’oro unter Francesco Corti.

vonRoland H. Dippel,

Michael Spyres ist auf dem besten Weg, ein Tausendsassa der historisch informierten Aufführungspraxis zu werden. Nachdem er im Album „BariTenor“ die Grenzen von Fachdefinitionen lustvoll überspannte, emanzipiert er jetzt die Stimmlage des Tenors von der Kastraten-Vorherrschaft im 18. Jahrhundert. Analog zum Fach des fraulichen Contralto summiert er fast alle damals gängigen Tenorfächer. Die Arien aus der Pariser tragédie lyrique und der opera seria bis Gluck und zum jungen Mozart durchmisst Spyres schlank, viril und fast einen Kick zu souverän. Dieses immense Können stellt diesmal für Spyres eine starke Versuchung dar, um die Liebes- und Leidenswelten der Figuren von Alessandro bis Orphée mit der ihm zu Gebote stehenden Virtuosität zu versenken. Das natürlich auf allerhöchstem Niveau. Francesco Corti springt mit Il pomo d’oro ebenso gekonnt von einer musikalischen Zauberei in die nächste.

Michael Spyres
Michael Spyres

Contra-Tenor
Werke von Lully, Händel, Vivaldi, Vinci, Porpora, Rameau u.a.

Michael Spyres (Tenor), Il Pomo d’oro, Francesco Corti (Leitung)
Erato

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