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Frank Dupree & Stuttgarter Philharmoniker in Trossingen

Es wird feurig im Mundharmonikawunderland

Die Stuttgarter Philharmoniker reisen mit den preisgekrönten jungen Wilden Frank Dupree und Kai Strobel nach Trossingen.

vonChristian Schmidt,

Trossingen hat nur 17 000 Einwohner, dafür aber eine Musikhochschule und eine traditionsreiche Mundharmonika- und Akkordeon-Industrie. 1960 erhielt das Städtchen auch ein „Konzerthaus“ unter dem allgewaltigen Patronat des Harmonikafabrikanten Ernst Hohner. Seither beansprucht Trossingen, eine „weltbekannte Musikstadt“ zu sein. Tatsächlich befinden sich neben der staatlichen Hochschule auch noch vier andere musikalische Bildungseinrichtungen in der beschaulichen Kleinstadt, deren Verwaltung sich äußerst ambitioniert um eine große Vielfalt ihres heimischen Kulturlebens bemüht – eine erstaunliche Leistung für eine Stadt dieser Größe.

Immer wieder sind hier im geräumigen Dr.-Ernst-Hohner-Konzertsaal sogar große Orchesterkonzerte zu erleben. Nachdem Kai Strobel, der 2019 den Internationalen ARD-Musikwettbewerb gewann und seit 2022 Schlagwerk-Professor in Lugano ist, schon einmal vor zwei Jahren beim dankbaren Trossinger Publikum abräumen konnte, kommt der 31-Jährige nun erneut in den Schwarzwald, um mit den Stuttgarter Philharmonikern hier zu konzertieren. Am Pult des Orchesters steht ein gleichaltriger weiterer Überflieger: Frank Dupree, der vor allem am Klavier von sich reden macht und selbst vielfach für sein umfangreiches Wirken ausgezeichnet wurde. Sein Credo ist seit jeher, Horizonte zu erweitern – auch beim Publikum, das er gern in neue musikalische Welten entführt.

Als hätte Frank Dupree mehrere Doppelgänger

Daher ist es kein Zufall, dass der umtriebige Badenser Werke von Bartók und Eötvös nach Trossingen mitbringt, schließlich gehört er zu den wenigen Musikern, die wirklich mühelos zwischen den musikalischen Epochen und Genres hin- und herspringen können. Auch in der Corona-Zeit blies Dupree keine Trübsal, plante nicht nur mehrere CD-Veröffentlichungen, sondern wusste auch mit seinem „Boléro“-Videoclip zu überraschen, der ihn an zehn Flügeln gleichzeitig in allen wesentlichen Orchesterparts zeigt, so als hätte er mehrere Doppelgänger.

Wenn diese beiden jungen Wilden nun zusammentreffen, die übrigens auf Anregung der Stadt Trossingen als Veranstalter erstmals zusammenarbeiten, kann es nur feurig werden im Mundharmonikawunderland.

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