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Leipzig: MDR-Sinfonieorchester – Österreich

Rumänische Folklore trifft ironischen Totentanz

Das MDR-Sinfonieorchester und sein Chefdirigent Dennis Russell Davies wenden ihren Blick nach Österreich – und auf Ligeti.

vonJan-Hendrik Maier,

Mit drei Jahren sei er einem Alphornspieler in den Karpaten und damit zum ersten Mal auch rumänischer Volksmusik begegnet, erinnerte sich einst György Ligeti. Wie Béla Bartók und Zoltán Kodály vor ihm reiste er als junger Erwachsener mit musikethnologischem Interesse durch das ländliche Ungarn und Rumänien. In seinem 1951 komponierten „Concert Românesc“ ist diese Zeit bis heute nachzuhören: Die Harmonien sind von der bäuerlichen Musik aus dem westrumänischen Covasint beeinflusst, zugleich basiert das viersätzige Werk auf einer Vielzahl an Volksmelodien, die Ligeti im Archiv des Bukarester Folklore-Instituts kennengelernt hat. Das MDR-Sinfonieorchester kontrastiert die Liebes­erklärung des aus Siebenbürgen stammenden Komponisten an die „rumänischsprachige Kultur schlechthin“ mit der Uraufführung von Kurt Schwertsiks „Muertes en Relajo“, einem „geistreichen, nostalgischen und mit einer Prise Ironie“ garniertem Totentanz, so die Programmankündigung. Zu Beginn der Matinee erklingt Anton Bruckners „nullte“ Sinfonie d-Moll. Kurz vor seinem Tod hatte er diesen ursprünglichen dritten Gattungsbeitrag aus dem offiziellen Kanon gestrichen.

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