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Symphoniker Hamburg präsentieren ihr Projekt „Die liebe Erde allüberall“

Innovation pur

Die Symphoniker Hamburg interpretieren Mahlers „Lied von der Erde“ neu und heben das Phänomen der Online-Konzerte auf die nächste Stufe.

vonAndré Sperber,

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie scheint das Angebot an klassischen Online-Konzerten unerschöpflich zu sein. Zahlreiche Künstlerinnen und Künstler haben seit Beginn der Krise Streaming-Konzerte gegeben, so auch die Symphoniker Hamburg. Für Intendant Daniel Kühnel war dieses Format jedoch bald nicht mehr ausreichend, er suchte die Innovation: „Lasst uns eine Avantgarde lostreten“, lauteten seine Worte, als er den Startschuss für das Internet-Projekt „Die liebe Erde allüberall“ gab. Vom 22. bis 28. Juni, immer um 19:00 Uhr, präsentieren die Symphoniker Hamburg nun Gustav Mahlers „Lied von der Erde“ in einer nie dagewesen Dimension.

Die Grundidee des Projekts ist die innovative Nutzung des Internets, das nicht als bloße Abspielplattform dient, sondern aktiv in den Entstehungsprozess mit eingebunden wird. Für eine kunstvolle Interaktion von Musik, Bild- und Videoelementen sorgt dabei Aaron Kitzig. Mit Texten und Assoziationen aus Mahlers Libretto speisen der Videokünstler und sein Team lernfähige Datenbanken. Aus den endlosen Ressourcen des Internets werden mittels spezieller Algorithmen Bildwelten zur Musik erschaffen, die das Netz unter Kitzigs Anleitung quasi selbst produziert. 

Für die ganze Welt

Doch neben der technischen Innovation spielt auch die Botschaft der Komposition eine wichtige Rolle. „Wir haben Mahlers ‚Lied von der Erde‘ für das Projekt nicht zufällig ausgewählt“, erklärt Kühnel. „Das Werk beschäftigt sich mit der menschlichen Existenz an sich. Es reflektiert damit auch auf bestimmte Art und Weise diese besondere Situation, die wir alle seit Monaten auf der ganzen Welt erleben.“

Mahlers sechsteiliger sinfonischer Liederzyklus wird an sechs Abenden direkt aus der Laeiszhalle übertragen. Die zur Einhaltung der Hygienebestimmungen kammermusikalisch besetzten Symphoniker spielten unter der Leitung von Chefdirigent Sylvain Cambreling mit Daniel Behle (Tenor) und Michael Volle (Bariton) sowie weiteren Künstlern jeden Abend einen Satz, umschlossen von anderen, kammermusikalischen Werken. Am Sonntag (28.6.) erklingt das gesamte „Lied von der Erde“ als Livekonzert und beschließt ein bisher einmaliges Projekt, das mit neuen Wegen die ganze Welt erreichen soll.

Auch Weltpianistin Martha Argerich, deren Festival dieses Jahr leider Corona-bedingt entfallen muss, ist an dem Projekt beteiligt. Am Donnerstag, den 25.6. gibt sie direkt im Anschluss an das spektakuläre Collagen-Event um 20 Uhr zusätzlich ein exklusives Livestreamkonzert gemeinsam mit Geiger Renaud Capuçon.

concerti-Tipp:

Stream der Symphoniker Hamburg
Mo. 22.6.–So. 28.6., 19:00 Uhr
„Die Liebe Erde allüberall“

Livestreamkonzert
Do. 25.6., 20:00 Uhr
Martha Argerich & Renaud Capuçon

Hier geht’s zu den Streams.

Sehen Sie hier den Trailer von „Die liebe Erde allüberall“:

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